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mit überflüssigem essen und trincken, das es auch wider die Natur sey, dermassen so onlustig halten künde, dieselben werden mit reichlicher provision järlich underhalten, nnd ander faule stück mer, so die ordnung und statuta dises schlaraffenlands in sich halten. Aber wie die alten das widerspil hiemit gemaint, und dardurch die faulen menschen spotszweis zu der endlichkait haben raitzen wollen, also stellen sich solche gesellen dermassen dargegen, als ob sie das Schlaraffenland gar besitzen wöllen, das regiment und obrigkait darinnen gar einnemen, unnd alle gute künsten, zu beschönung irer faulkait mit irer faulen ainred, und tragen ungotseligen leben, verachten, besudeln, unnd gar aussreitten wollen.

Allerlay Exempel der redlichkait, werden in den historien hin und wider befunden, die da clar antzaigen, das die Reich, Land unnd Stet, durch die redlichkait des gemüets, und endlichkait der faust, erhalten, aber durch die faule hinlessigkait zergeen und zunichten werden. Das Assirisch Reich, welchs das erst Reich auf diser welt gewesen, hat sein anfang von dem künig Nino empfangen, unnd ist durch sechsunddreissig künig, auf Tausent, zwaihundert und viertzig jarlang, gantz eerlich geregiert worden. Als aber ir letzter künig, Sardanapolus in das regiment komen, hat er dergestalt geregieret, das er in seinem regiment der faulkait, wollust der weiber, dem überessen und trincken, unnd spilen, so vast obgelegen, dardurch er in den bemelten lastern so gar ertrüncken, dargegen der redlichkait so wenig geachtet, das im sein aigen volck gantz ongehorsam worden, von im abgefallen, in rotten und parthen gethailt, und entlich von seinem gantzen reich vertriben und veriagt worden ist, und hat also das Assirisch Reich, durch sein hinlessige faulkait, und nit achten ritterlicher übung, auch üble regierung, in im sein endschafft genomen. Diser künig ist offtermalen, wann er solte der ritterschaft obgelegen sein, in seinem Frawenzimmer gefunden worden, und inen zulieb an der gunggel gespunnen. Sein grab hat er vor seinem tod kostlich zurichten, und darauff dise schrifft machen lassen folio. 46.. Nemlich. Sardanapolus Anecendarases. Ede, bibe, lude. Welchs zu Teutsch also lauttet. Sardanapolus von Anecendarasis. Isz, trinck, spil. / Hierinnen der gurhertzig Leser wol sehen mag, was underschids der auffnemung, und verderbung, zwischen faulen und endlichen herren erschainet. Als Xerxes der künig aus Persia, die Stat Babilonia, Nachdem sie von im abgefallen was, widerumb erobert, unnd in seinen gewalt bracht hett, gedachtt er, wie er die grosse Stat Babilonia, auff das sie nicht widerumb von im abfiele, statlich erhalten möchte, unnd verbot deszhalben allen Babilonischen bürgern und inwonern, das sie kain gewher mer tragen, auch kain ritterspil mer üben, sonder erlaubt inen dargegen, das sie in die wirtshauser zu dem wain in täglichen abentzechen geen, singen und pfeiffen, auch schöne weiber möchten haben, unnd röck mit falten tragen solten. Disz alles von im darumb angesehen was, das er aus redlichen männern, waiche weiber machen wolt, vermaint, alszdann auch beschahe, wann sie des wollusts gewonten, das die Manhait beyfallen wurde, unnd er sie desterbasz an dem zaum reitten möcht, welchs auch also beschehen.

Das Gott aber die faulen hasse, wirt aus dem Exempel Gedionis wol offenbar. Dann Gott sein herrlichkait und sig an den Madianitern, nicht durch die faulen, deren gantze hauffen vorhanden waren, sonder durch die endlich kecken, und kundigen, deren kaum dreihundert was, und das wasser mit der hand zu dem mund zutrincken brachten, haben wolt. Der hailig David