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sonder so ainer den andern mit manlicher tugend (.doch on aufrur.) begert zuübertreffen, und den gemainen nutz zufürdern, gern der maist sain wolte, am allerbesten und sicheristen weren. Derhalben die Götter der Spartaner alle mit harnasch unnd wheren angethan, gemacht wurden. Als wolten sie damit zuversteen geben, das auch die Götter selbs, der faulkait und müessiggang faind, unnd gehessig weren. Es will sich aber schier jedermann auf den wollust und faulkait verantworttenn, und fürgeben, man künde dannocht land und leut regiern und erhalten, wann schon das ritterspil des fechtens nicht, wie im anfang, also gar in schwanck gange. Dann dise kunst bringe auch freche, stoltze unnd verwegene laichtvertige leut mit sich, derhalben wol darauf zuschawen sey. Denen waisz ich nit basz zu antworten, dann wie die warhait selbs ist, das laider vil personen, so sich diser ritterlichen kunst mit aigner frecher mutwilligkait zulernen anmassen, und das all darumbe, das si iren gewalt frevenlich brauchen und andren leuten durch zorn schaden zufüegen, wie dann in Rom auf ain zeit zugangen, da zwen fechtmaister, ain grosse untzal fechter an sich hanckten, unnd in Italia dermassen rumorten, und dem gemainen mann so grossen schaden bewisen, das auch die Bürgermaister zu rom gantze Heer wider sie auffüerten, bestreitten, unnd dieselben erlegen musten. Denen, so solche leut sind, achte ich nit wdrig, das sie redliche fechter, noch kaines lobs mit nichten widrig sein, will inen auch dises Eernwerck mitt nichten zu lob, sonder mer zu raitzung gutter tugenden, an tag gegeben haben. Dann die unbesinte fechter, keren nicht mit eerbarn leutten, sonder mit Lewen, Beren, Leobarden, Tigerthier, Aurochsen und Biffel oder argen verurtailten bösen Leutten wie dann etwan der Römer gebrauch gewesen. Ir fechten und verwegenhait zugebrauchen, unnd soll inen kain lob von mir mit nichten widerfaren.

Es wirt aber kain facultet in aller Welt befunden, die solchen gefard und besorgung nicht trage, dann es lerne der mensch was er wölle, das zu gutten raichet, es sey gleich ein Theologus, Jurist, Medicus, oder anderer mer, wann sein hertz nicht redlich, fromb, unnd sein gemüet nicht aufrecht ist, so wirt alles was er kan und gelernt hat, im selbs und seinen nechsten zuschaden und nachtail raichen. Derhalben kainer, so dise ritterlihe kunst zu lernen lust hat, gar kain entsitzen ab solcher faulen ainred haben soll, mich bedünckt aber, das diese faule ainred, allain von faulen schimpffischen leutten, die nicht mer, dann wie die Epicurer, auff alle faullkait und wollust des laibs, ire achtung haben, herfliesse, und mann sie nun gutte faule tag, ruwigs wesen, die besten schleckbiszlen, den besten wein unnd getranck nach allem irem gefallen, mit der wölle hetten, Got gebe wie es umb die redliche manhait und ritterspil, dardurch land und leut erhalten wirtt, zuginge, unnd wann sie schon gar zugrund süncke were inen nicht vil daran gelegenn. Ja sie liessend sich von des gemainen nutz wegen, nicht ain nestel trucken, noch vilminder wanigest tail des wollusts underwegen. Dise seind eben die rechten gesellen, so in dem künigreich schlaraffenland erboren seind. Die alten haben der jugend zu ainer abschreckung der müssig faulkait, ain fabel von dem schlaraffenland erdichtet, darinnen die häuser mit letzelten gebawen, mit gladen gedeckt, die zäun aus bratwürsten geflochten, und sey der hagel unnd regen von zucker. Die fliessenden wasser und Brunnen, seiend mit gutem geschmackem wein erfüllet. Deszgleichen seiend alle geflügel gebratten, und bedürff sie nicht fahen, sonder fliegen jedem, wann er nun wolle, also gebraten in das maul. Zudem wer zu dem langisten schlaffen, unnd sich faulklich halten kunde, auch sich