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Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/18

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seine kurtze fürbildung, wie es sich mit einem Heerzug gegen dem feind zuverhalten seye, welche füglich auff solche weiß mit einander können verglichen werden, dann zu gleicher weiß, wie einem weisen verstendigen Kriegsherren von nöten, das er mit guter Kriegs Rüstung, sampt aller zugehöre auff das statlichest gerüst und versehen, auch des feindes macht, Rüstung und fürnemen, auch wie es umb den platz oder ort, an welchem sich derselbige auffhelt gaschaffen, durch gute kundtschafft habe erfahren, Demnach das er zuvoren (wie er sich gegen allerhand uhnversehne zufelle auffhalten, denen in die harr begegnen, unnd den Krieg zu endt führen wölle) wol bedacht habe, Deßgleichen für sich selbes ratschlägig, in aller hand Practick, den feinde auß seinem vortheil abzulocken unnd herauß zureitzen, geübt und erfahren, alß dann auch fürsichtig und manlich anzugreiffen, damit er nicht erwann ein fürfallete gelegenheit, die ihm vileicht so bald nimmer werden mag, mit zuvil lang bedencken unfruchtbarlich versaume, volgents auch ernstlich nachtrucken, und wo sein feinde weichen wurde, mit nacheylen nicht zugeh sein, auff das er das ihenige, so er zu voren durch sein geschiklicheit unnd manlicheit erlangt, nicht wider durch unfürsichtiges nachvolgen verliere, also sol er aller gelegenheit wol warnemen, damit er endtlich mit sig abziehen könne.

Eben also sol auch ein jeder güter Fechter (wann er mit seiner Wehr versehen) auch, aller umbstend seines gegenfechters (gleich wie auch der seinen) wol acht nemen, denselbigen nicht onfürsichtig in seinem vortheil angreiffen, sondern mit allerhand stuck practicieren, wie er in auß seinem vortheil ablocken, und herauß reitzen könne, und so bald er seinen vortheil ersihet, fürsichtig, behend und eilents angreiffen, Mannlich und bescheidenlich nachtrucken, und in also mit allerhand stucken, zu allen theilen seines leibs, dermassen betrengen vnd engstigen, das er zu keiner fruchtbarlicher arbeit oder gegenwehr kommen möge, als dann wan er sein fürnemen geschaffet, fürsichtiglich (damit er nicht zu letst erst durch sicherheit schaden entpfahe) abziehe, wann es sich aber begebe, das er etwan zufelliger ursach halben, zu seinem fürnemen nicht kommen möchte, so sol er dasselbige mal vor seinem gegen fechter nicht lang verharren, auff das er sich nicht vergebens abarbeite, sonder schauwen wie er sich füglich von ihm abziehen könne, damit er sich zu einem frischen angriff wider erholen möge, und sich also dem mangel (der ihn zuvoren von seinem fürnemen, abgehalten) künstlich ferner zu begegnen, gefast machen, In dem allem sol er auch fleiß anwenden, wie er des ge=