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Difference between revisions of "Page:Deutliche Erklårung der Fechtkunst (Jean Daniel L'Ange) 1664.pdf/16"
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− | Lob-Gedicht | + | '''Lob-Gedicht, an den Autorem dieses Buches.''' |
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− | Heraus | + | '''H'''Eraus, erwünschtes Buch! du darffst das Liecht nicht schewen,<br/> |
− | Die | + | Heraus, beliebtes Buch! gewiß du wirst erfrewen,<br/> |
− | Du wirst durch manches Land | + |  Die, so geflissen sind den DEGEN zuverstehn,<br/> |
+ |  Du wirst durch manches Land, und Helden-Hände gehn,<br/> | ||
Bey denen Tugend gilt: man hat zwar auch beschrieben<br/> | Bey denen Tugend gilt: man hat zwar auch beschrieben<br/> | ||
− | Die Kunst vor dieser zeit | + | Die Kunst vor dieser zeit, die Schrifften sind geblieben,<br/> |
− | Und leben noch zum theil: Es ist der Alten fleiß<br/> | + |  Und leben noch zum theil: Es ist der Alten fleiß<br/> |
− | Auch seines lobes werth | + |  Auch seines lobes werth, die, was mit müh’, und schweiß<br/> |
− | Sie haben angemerckt | + | Sie haben angemerckt, der Nach-Welt nicht verschwiegen,<br/> |
− | Sonst würden in dem Staub viel guter Künste liegen | + | Sonst würden in dem Staub viel guter Künste liegen,<br/> |
− | Die nun sind offenbahr; Sie haben das gethan<br/> | + |  Die nun sind offenbahr; Sie haben das gethan<br/> |
− | Was ihr vermögen war | + |  Was ihr vermögen war, Sie haben uns die Bahn<br/> |
− | Gebrochen | + | Gebrochen, wie bekant: doch, weil, wie wir recht sagen,<br/> |
− | Ein tag den andern lehrt | + | Ein tag den andern lehrt, so hat sich zugetragen,<br/> |
− | Daß man je mehr und mehr geforschet | + |  Daß man je mehr und mehr geforschet, und bedacht,<br/> |
− | Und endlich es so hoch | + |  Und endlich es so hoch, wie kundbar ist, gebracht,<br/> |
− | Mit der | + | Mit der, und jener Kunst, Ein Teutscher hat erfunden<br/> |
− | Das donnernde Geschüß | + | Das donnernde Geschüß, das, die zuvorn fest stunden,<br/> |
− | Thürn | + |  Thürn, Wäll’, und Mauren bricht, es sprengt in einem dufft<br/> |
− | Das Pulfer | + |  Das Pulfer, Roß und Mann, auch Felsen in die Lufft,<br/> |
− | Und Bollwerck | + | Und Bollwerck, Bergen gleich; Ein Teutscher Mann hat können<br/> |
− | Ersinnen | + | Ersinnen, (welches lob die Wahlen uns nicht gönnen)<br/> |
− | Wie man die Bücher druckt | + |  Wie man die Bücher druckt, da mehr allein ein Mann<br/> |
− | In einer stunde thut | + |  In einer stunde thut, das auch kein Schreiber kan<br/> |
In zehen tagen thun: Es ist auch hoch zupreisen<br/> | In zehen tagen thun: Es ist auch hoch zupreisen<br/> | ||
− | Des Kupferstechers fleiß | + | Des Kupferstechers fleiß, der schlecht mit einem Eysen<br/> |
− | Sticht auff ein Kupferblat | + |  Sticht auff ein Kupferblat, und uns vor Augen stellt,<br/> |
− | Was irgends ist zusehn in der so weiten Welt. | + |  Was irgends ist zusehn in der so weiten Welt. |
Revision as of 23:24, 17 August 2020
Lob-Gedicht, an den Autorem dieses Buches.
HEraus, erwünschtes Buch! du darffst das Liecht nicht schewen,
Heraus, beliebtes Buch! gewiß du wirst erfrewen,
Die, so geflissen sind den DEGEN zuverstehn,
Du wirst durch manches Land, und Helden-Hände gehn,
Bey denen Tugend gilt: man hat zwar auch beschrieben
Die Kunst vor dieser zeit, die Schrifften sind geblieben,
Und leben noch zum theil: Es ist der Alten fleiß
Auch seines lobes werth, die, was mit müh’, und schweiß
Sie haben angemerckt, der Nach-Welt nicht verschwiegen,
Sonst würden in dem Staub viel guter Künste liegen,
Die nun sind offenbahr; Sie haben das gethan
Was ihr vermögen war, Sie haben uns die Bahn
Gebrochen, wie bekant: doch, weil, wie wir recht sagen,
Ein tag den andern lehrt, so hat sich zugetragen,
Daß man je mehr und mehr geforschet, und bedacht,
Und endlich es so hoch, wie kundbar ist, gebracht,
Mit der, und jener Kunst, Ein Teutscher hat erfunden
Das donnernde Geschüß, das, die zuvorn fest stunden,
Thürn, Wäll’, und Mauren bricht, es sprengt in einem dufft
Das Pulfer, Roß und Mann, auch Felsen in die Lufft,
Und Bollwerck, Bergen gleich; Ein Teutscher Mann hat können
Ersinnen, (welches lob die Wahlen uns nicht gönnen)
Wie man die Bücher druckt, da mehr allein ein Mann
In einer stunde thut, das auch kein Schreiber kan
In zehen tagen thun: Es ist auch hoch zupreisen
Des Kupferstechers fleiß, der schlecht mit einem Eysen
Sticht auff ein Kupferblat, und uns vor Augen stellt,
Was irgends ist zusehn in der so weiten Welt.