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Page:MS Thott.290.2º 003r.jpg
Revision as of 02:40, 30 March 2017 by Michael Chidester (talk | contribs)
von den vir plößen
vier plöß wisse
Der hab acht so schlechtu gewisse
nit slach ungefar
lug eben wie er gebar[1]
Die vier plöß brechen
wiltu dich rechen
Die vier ploß künstlich brechen
obnen toplir
unden recht mutir[2]
So sag ich ouch dier fürbaß
stand vest und biß nit laß
und erschrick ab kainen man
stand und sich in ernstlich an[3]
hastuß denn recht vernomen
zuo dem slag mag er nit kumen[4]
von krumm // wiedre schnyd da kumm
Werff. krum uff sin hende
Slach den ort nach sinr lende
und darby wol versetz
Mit schaitler vil höw letst
how uff sin fleche
so tuostu in schwechen
wenn eß knilt obnen
So nym ab Daz wil ich loben
und wer krum zu dir how
Durch wechsel du in schow
wil er Dich Irren
Der krieg in verfieret
Daz er nit nympt war
wa er ist ungefar[5]
- ↑ 3227a 25r, auch uminterpretiert: Liechtnauer hat Vier bloessen wisse remen: zo slestu gewisse, an alle var; an zweifel wy her gebar, d.h. man soll sich beim Zufechten für eine Blösse entscheiden, und dann nicht mehr auf die gegnerische Reaktion achthaben. Talhoffer sagt im Gegenteil, man solle "nicht von ungefähr schlagen, sondern erst schauen, wie er sich gebärdet". In der Sache nicht widersprüchlich, aber die Aussage des Lehrverses wurde umgekehrt.
- ↑ 3227a 25r
- ↑ Talhoffers Verse. Die Ermunterung zu Entschlossenheit "sieh ihn ernstlich (streitbar, kampfbereit} an" ist ein Hauptthema Talhoffers (vgl. Hull: "fight earnestly"). Schon Liechtenauer hat dieses psychologische Element, man solle an alle vorchte fechten, doch Talhoffer bestätigt das ganz offenbar aus eigener Überzeugung und nicht einfach als Wiedergabe von Angelerntem.
- ↑ 3227a 37r.
- ↑ 3227a 25v. Die "Lende" ist von Talhoffer.