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Sparta, seind allen der historien verstendig, seer wol bekant. <sup>Pluta: fol.75.</sup> Dann ire ritterliche tugenden vor der stat Troia, und vil anderen orten mer, gesehen worden sein. ''Plutarchus'' in seiner ''Aphotegmata''* schreibet vil lobs von irer manhait, und sagt, das dise spartaner den gebrauch gebabt haben, wann sie in den krieg wider ire feind auszgetzogen seind, so haben allwegen ire künig in dem ersten Glid vorher geen, unnd den feind mit manlichem gemüet, zu dem ersten angegriffen müessen, und seiner besten ritter ainer, ain Clainat als im Cron oder Krantz, so der künig zuvor in ainer fechtschuln gewonnen hett, fein zierlich hab vor im hertragen müessen, damit sie anzaigten, das ire künig mit manhait des gemüets versehen, und sonst geübte und redliche kriegsleut bey sich hatten. Derhalben sie sich auch dest manlicher und künstlicher auff der fechtschulen, umb die Clainater zu fechten, auff das sie dardurch vil eer erlangten, und in den kriegen zunechst bey dem künig mit eerlichem lob und küenhait vorher an die faind ziehen mochten, gehalten haben. Sie habenn auch die beste plätz, als Bolwerk, meuern und gräben, zuvilmalen verachtet, unnd aber dargegen die ritterliche manhait seer gelobt. Agis der ander künig der Lacedemonier, als er zu ainer zeit bey der stat Corintho fürzohe, und sahe das dieselb stat mit starcken langen mauernn und Bolwercken umbgeben was, sagt er, acg wer seind dise weiber, so den vesten platz inhaben und benomen, als wolt er sagen, das redliche waidliche leut, solcher starcken bevestigung nicht achten solten, sonder das die küenhait des hertzens, redlichkait des gemüets, und endlichait der faust, in der not zu loben, und aller bevestigung fürzusethen were. Es hat auch durch solche redlichkait diser künig Agis, das reich der spartaner fünffzig jar eerlich geregieret, und bestandig verlassen. <sup>Apopht. fol.17.</sup> ''Agesilaus'' der sechst künig der spartaner, auff ain zait befragetm warumb die stat sparta mit mauren und bolwercken, nit basz bewert, und so übel versehen were. Dem antwortet der künig und sprach, secht dise gewapnete, und in den ritterspilen wolerzogene bürger an. Dise seind der stat sparta Bolwerk und Mäuren, damit er gemeint hatt, das die manhait für alle bevestigung zu loben sey. Diser künig Agesilaus hat auch das reich der spartaner vierundviertzig jar mit eerlichen wafen erhalten und geregieret /.
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Sparta, seind allen der historien verstendig, seer wol bekant. <sup>Pluta: fol.75.</sup> Dann ire ritterliche tugenden vor der stat Troia, und vil anderen orten mer, gesehen worden sein. ''Plutarchus'' in seiner ''Aphotegmata''<ref>Pittakos von Mitylene (Lesbos), lebte im 7. Jh. v. Chr., einer der Sieben Weisen. Er führte die Mitylenier gegen die Athener, und kam mit deren Anführer Phrynon (ein Olympionike in Pankration) überein, den Streit im Zweikampf zu entscheiden. Er warf im Nahkampf ein Netz über Phrynon und besiegte ihn so. der Grosse Ajax trat anstelle von Achilles gegen Hektor im Zweikampf an (Ilias, 7.181). Der Kampf dauerte den ganzen Tag, Hektor wurde leicht verletzt, und die Helden trennten sich in gegenseitiger Hochachtung. Poros, "König von Indien" (im Punjab), 326 v. Chr. von Alexander dem Grossen in der Schlacht am Hydaspes besiegt. Pyrechmen und Degmemnus kann ich nicht identifizieren.</ref> schreibet vil lobs von irer manhait, und sagt, das dise spartaner den gebrauch gebabt haben, wann sie in den krieg wider ire feind auszgetzogen seind, so haben allwegen ire künig in dem ersten Glid vorher geen, unnd den feind mit manlichem gemüet, zu dem ersten angegriffen müessen, und seiner besten ritter ainer, ain Clainat als im Cron oder Krantz, so der künig zuvor in ainer fechtschuln gewonnen hett, fein zierlich hab vor im hertragen müessen, damit sie anzaigten, das ire künig mit manhait des gemüets versehen, und sonst geübte und redliche kriegsleut bey sich hatten. Derhalben sie sich auch dest manlicher und künstlicher auff der fechtschulen, umb die Clainater zu fechten, auff das sie dardurch vil eer erlangten, und in den kriegen zunechst bey dem künig mit eerlichem lob und küenhait vorher an die faind ziehen mochten, gehalten haben. Sie habenn auch die beste plätz, als Bolwerk, meuern und gräben, zuvilmalen verachtet, unnd aber dargegen die ritterliche manhait seer gelobt. Agis der ander künig der Lacedemonier, als er zu ainer zeit bey der stat Corintho fürzohe, und sahe das dieselb stat mit starcken langen mauernn und Bolwercken umbgeben was, sagt er, acg wer seind dise weiber, so den vesten platz inhaben und benomen, als wolt er sagen, das redliche waidliche leut, solcher starcken bevestigung nicht achten solten, sonder das die küenhait des hertzens, redlichkait des gemüets, und endlichait der faust, in der not zu loben, und aller bevestigung fürzusethen were. Es hat auch durch solche redlichkait diser künig Agis, das reich der spartaner fünffzig jar eerlich geregieret, und bestandig verlassen. <sup>Apopht. fol.17.</sup> ''Agesilaus'' der sechst künig der spartaner, auff ain zait befragetm warumb die stat sparta mit mauren und bolwercken, nit basz bewert, und so übel versehen were. Dem antwortet der künig und sprach, secht dise gewapnete, und in den ritterspilen wolerzogene bürger an. Dise seind der stat sparta Bolwerk und Mäuren, damit er gemeint hatt, das die manhait für alle bevestigung zu loben sey. Diser künig Agesilaus hat auch das reich der spartaner vierundviertzig jar mit eerlichen wafen erhalten und geregieret /.
  
 
'''''Herodotus''''' schreibet in seinem sibenden Buch ''Polymnia'', wie das ''Xerxes'' der künig der persier medier, aus anmassung und anraitzung eines vertibnen Griechens ''Demarathus'' genant, ainen treffenlichen grossen krieg, mit ainer gar hohen antzal volcks zu rosz und fusz, als zuvor kaum erhört worden, auf wasser und zu land, wider die Griechen gefüeret hab, als aber der künig ''Xerxes'' die Grentzen der Griechen an ainer clausen ''Termopilen'' genant, mit seinem volck erlangt hatt, verordnet er die namhafftigsten und stercksten männer und haubtleut der persier mit grosser anzal dasselb ort, zu ainem eingang des lands ''Grecie'' zu erobern. Es hetten aber disz ort die Griechen mit dreihundert spartanischen bürgern zuvor besetzet, welche irer gewonhait nach, iren künig ''Leonides'' zu sich genomen, und also auf den faind mit allen begirden, im den eingang zuwheren, alda wartende, unnd darneben gutte wach und achtung mit aller riterlichen übung und anschlag auf die persier hetten. Als aber die persier an disz bemelt ort komen, haben sie so ainen ernstlichen und manlichen widerstand on der Griechischen besatzung befunden, das sie etlich und vil stürm und anlauff, unnd auch ain merckliche antzal, nemlich bis in zwantzigtausent darunder zwen kunig, drei fürsten unnd seer vil von dem persischen adel aus der legion der untödtlichen genant, sambt der bestenn kriegszleut darvon verloren haben. In dem der kunig seines unglücks wargenomen, unnd mit lautter stimme geschrien, O Jupiter, ich bin in dem betrogen worden, das ich gar zuvil, aber wenig guts geübter kriegsfolck, mit mir so ainen weitten weg auszgefüert hab, als wolt er
 
'''''Herodotus''''' schreibet in seinem sibenden Buch ''Polymnia'', wie das ''Xerxes'' der künig der persier medier, aus anmassung und anraitzung eines vertibnen Griechens ''Demarathus'' genant, ainen treffenlichen grossen krieg, mit ainer gar hohen antzal volcks zu rosz und fusz, als zuvor kaum erhört worden, auf wasser und zu land, wider die Griechen gefüeret hab, als aber der künig ''Xerxes'' die Grentzen der Griechen an ainer clausen ''Termopilen'' genant, mit seinem volck erlangt hatt, verordnet er die namhafftigsten und stercksten männer und haubtleut der persier mit grosser anzal dasselb ort, zu ainem eingang des lands ''Grecie'' zu erobern. Es hetten aber disz ort die Griechen mit dreihundert spartanischen bürgern zuvor besetzet, welche irer gewonhait nach, iren künig ''Leonides'' zu sich genomen, und also auf den faind mit allen begirden, im den eingang zuwheren, alda wartende, unnd darneben gutte wach und achtung mit aller riterlichen übung und anschlag auf die persier hetten. Als aber die persier an disz bemelt ort komen, haben sie so ainen ernstlichen und manlichen widerstand on der Griechischen besatzung befunden, das sie etlich und vil stürm und anlauff, unnd auch ain merckliche antzal, nemlich bis in zwantzigtausent darunder zwen kunig, drei fürsten unnd seer vil von dem persischen adel aus der legion der untödtlichen genant, sambt der bestenn kriegszleut darvon verloren haben. In dem der kunig seines unglücks wargenomen, unnd mit lautter stimme geschrien, O Jupiter, ich bin in dem betrogen worden, das ich gar zuvil, aber wenig guts geübter kriegsfolck, mit mir so ainen weitten weg auszgefüert hab, als wolt er

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Sparta, seind allen der historien verstendig, seer wol bekant. Pluta: fol.75. Dann ire ritterliche tugenden vor der stat Troia, und vil anderen orten mer, gesehen worden sein. Plutarchus in seiner Aphotegmata[1] schreibet vil lobs von irer manhait, und sagt, das dise spartaner den gebrauch gebabt haben, wann sie in den krieg wider ire feind auszgetzogen seind, so haben allwegen ire künig in dem ersten Glid vorher geen, unnd den feind mit manlichem gemüet, zu dem ersten angegriffen müessen, und seiner besten ritter ainer, ain Clainat als im Cron oder Krantz, so der künig zuvor in ainer fechtschuln gewonnen hett, fein zierlich hab vor im hertragen müessen, damit sie anzaigten, das ire künig mit manhait des gemüets versehen, und sonst geübte und redliche kriegsleut bey sich hatten. Derhalben sie sich auch dest manlicher und künstlicher auff der fechtschulen, umb die Clainater zu fechten, auff das sie dardurch vil eer erlangten, und in den kriegen zunechst bey dem künig mit eerlichem lob und küenhait vorher an die faind ziehen mochten, gehalten haben. Sie habenn auch die beste plätz, als Bolwerk, meuern und gräben, zuvilmalen verachtet, unnd aber dargegen die ritterliche manhait seer gelobt. Agis der ander künig der Lacedemonier, als er zu ainer zeit bey der stat Corintho fürzohe, und sahe das dieselb stat mit starcken langen mauernn und Bolwercken umbgeben was, sagt er, acg wer seind dise weiber, so den vesten platz inhaben und benomen, als wolt er sagen, das redliche waidliche leut, solcher starcken bevestigung nicht achten solten, sonder das die küenhait des hertzens, redlichkait des gemüets, und endlichait der faust, in der not zu loben, und aller bevestigung fürzusethen were. Es hat auch durch solche redlichkait diser künig Agis, das reich der spartaner fünffzig jar eerlich geregieret, und bestandig verlassen. Apopht. fol.17. Agesilaus der sechst künig der spartaner, auff ain zait befragetm warumb die stat sparta mit mauren und bolwercken, nit basz bewert, und so übel versehen were. Dem antwortet der künig und sprach, secht dise gewapnete, und in den ritterspilen wolerzogene bürger an. Dise seind der stat sparta Bolwerk und Mäuren, damit er gemeint hatt, das die manhait für alle bevestigung zu loben sey. Diser künig Agesilaus hat auch das reich der spartaner vierundviertzig jar mit eerlichen wafen erhalten und geregieret /.

Herodotus schreibet in seinem sibenden Buch Polymnia, wie das Xerxes der künig der persier medier, aus anmassung und anraitzung eines vertibnen Griechens Demarathus genant, ainen treffenlichen grossen krieg, mit ainer gar hohen antzal volcks zu rosz und fusz, als zuvor kaum erhört worden, auf wasser und zu land, wider die Griechen gefüeret hab, als aber der künig Xerxes die Grentzen der Griechen an ainer clausen Termopilen genant, mit seinem volck erlangt hatt, verordnet er die namhafftigsten und stercksten männer und haubtleut der persier mit grosser anzal dasselb ort, zu ainem eingang des lands Grecie zu erobern. Es hetten aber disz ort die Griechen mit dreihundert spartanischen bürgern zuvor besetzet, welche irer gewonhait nach, iren künig Leonides zu sich genomen, und also auf den faind mit allen begirden, im den eingang zuwheren, alda wartende, unnd darneben gutte wach und achtung mit aller riterlichen übung und anschlag auf die persier hetten. Als aber die persier an disz bemelt ort komen, haben sie so ainen ernstlichen und manlichen widerstand on der Griechischen besatzung befunden, das sie etlich und vil stürm und anlauff, unnd auch ain merckliche antzal, nemlich bis in zwantzigtausent darunder zwen kunig, drei fürsten unnd seer vil von dem persischen adel aus der legion der untödtlichen genant, sambt der bestenn kriegszleut darvon verloren haben. In dem der kunig seines unglücks wargenomen, unnd mit lautter stimme geschrien, O Jupiter, ich bin in dem betrogen worden, das ich gar zuvil, aber wenig guts geübter kriegsfolck, mit mir so ainen weitten weg auszgefüert hab, als wolt er

  1. Pittakos von Mitylene (Lesbos), lebte im 7. Jh. v. Chr., einer der Sieben Weisen. Er führte die Mitylenier gegen die Athener, und kam mit deren Anführer Phrynon (ein Olympionike in Pankration) überein, den Streit im Zweikampf zu entscheiden. Er warf im Nahkampf ein Netz über Phrynon und besiegte ihn so. der Grosse Ajax trat anstelle von Achilles gegen Hektor im Zweikampf an (Ilias, 7.181). Der Kampf dauerte den ganzen Tag, Hektor wurde leicht verletzt, und die Helden trennten sich in gegenseitiger Hochachtung. Poros, "König von Indien" (im Punjab), 326 v. Chr. von Alexander dem Grossen in der Schlacht am Hydaspes besiegt. Pyrechmen und Degmemnus kann ich nicht identifizieren.