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Cap. XXXV.
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'''Cap. XXXV.'''
  
 
Von einem guten und tüchtigen Degen.
 
Von einem guten und tüchtigen Degen.
  
Mancher meynet / wan Er einen langen Degen trägt / so seye ihme schon damit geholffen / aber es ist nicht genug / sondern denselben zu regieren ein mehrers wird erfordert. Dan wan der Feind die schwäche desselbigen einmahl wird gewonnen haben / so kan man so leicht nicht caviren, und sich wieder loβ machen. Meine meinung aber ist / daβ die Kling eines guten Seyten Degens soll mittelmässig sein / nicht zu schwer noch zu lang / auff daβ sie desto besser und leichtlicher könne regieret / und der Arm nicht so bald müde werde / starck im grieff / und steiff an der gantz und halben stärcke / die halbe und gantze schwäche aber seye schwanck und leicht / und fornen nicht zu schwer / auch muβ sie schlag frey / desgleichen der Knop des Degens wohl verniedet sein / damit er nicht etwan loβ werde / breche / oder auβ dem grieff fahre / und man also wohl gar das Leben darüber verliehren müsse.
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'''M'''Ancher meynet, wan Er einen langen Degen trägt, so seye ihme schon damit geholffen, aber es ist nicht genug, sondern denselben zu regieren ein mehrers wird erfordert. Dan wan der Feind die schwäche desselbigen einmahl wird gewonnen haben, so kan man so leicht nicht caviren, und sich wieder loβ machen. Meine meinung aber ist, daβ die Kling eines guten Seyten Degens soll mittelmässig sein, nicht zu schwer noch zu lang, auff daβ sie desto besser und leichtlicher könne regieret, und der Arm nicht so bald müde werde, starck im grieff, und steiff an der gantz und halben stärcke, die halbe und gantze schwäche aber seye schwanck und leicht, und fornen nicht zu schwer, auch muβ sie schlag frey, desgleichen der Knop des Degens wohl verniedet sein, damit er nicht etwan loβ werde, breche, oder auβ dem grieff fahre, und man also wohl gar das Leben darüber verliehren müsse.
  
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Cap. XXXVI.
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Von einem bequemen Orth, im scharpff fechten zugebrauchen.
  
Von einem bequemen Orth / im scharpff fechten zugebrauchen.
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'''D'''Emnach Ich nunmehr von allen Lectionibus auffs möglichst und nützlichste abgehandelt, auch deren application allen und jeden Liebhabern dieser Kunst, verhoffentlich zur gnüge, zwar kurtz, jedoch verständlich zu erkennen gegeben, so ist dieses einige noch übrig, daβ man von einem principal und nothwendigen stücke etwas meldung thue, nemblich, von einem bequemen orth, da man dem Adversario begegnen will, und soll man vornemlich auff vier Stück wohl achtung geben, wan man vor das Thor kombt und sich mit einem schlagen soll; Vors
 
 
Demnach Ich nunmehr von allen Lectionibus auffs möglichst und nützlichste abgehandelt / auch deren application allen und jeden Liebhabern dieser Kunst / verhoffentlich zur gnüge / zwar kurtz / jedoch verständlich zu erkennen gegeben / so ist dieses einige noch übrig / daβ man von einem principal und nothwendigen stücke etwas meldung thue / nemblich / von einem bequemen orth / da man dem Adversario begegnen will / und soll man vornemlich auff vier Stück wohl achtung geben / wan man vor das Thor kombt und sich mit einem schlagen soll; Vors
 

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Cap. XXXV.

Von einem guten und tüchtigen Degen.

MAncher meynet, wan Er einen langen Degen trägt, so seye ihme schon damit geholffen, aber es ist nicht genug, sondern denselben zu regieren ein mehrers wird erfordert. Dan wan der Feind die schwäche desselbigen einmahl wird gewonnen haben, so kan man so leicht nicht caviren, und sich wieder loβ machen. Meine meinung aber ist, daβ die Kling eines guten Seyten Degens soll mittelmässig sein, nicht zu schwer noch zu lang, auff daβ sie desto besser und leichtlicher könne regieret, und der Arm nicht so bald müde werde, starck im grieff, und steiff an der gantz und halben stärcke, die halbe und gantze schwäche aber seye schwanck und leicht, und fornen nicht zu schwer, auch muβ sie schlag frey, desgleichen der Knop des Degens wohl verniedet sein, damit er nicht etwan loβ werde, breche, oder auβ dem grieff fahre, und man also wohl gar das Leben darüber verliehren müsse.

Cap. XXXVI.

Von einem bequemen Orth, im scharpff fechten zugebrauchen.

DEmnach Ich nunmehr von allen Lectionibus auffs möglichst und nützlichste abgehandelt, auch deren application allen und jeden Liebhabern dieser Kunst, verhoffentlich zur gnüge, zwar kurtz, jedoch verständlich zu erkennen gegeben, so ist dieses einige noch übrig, daβ man von einem principal und nothwendigen stücke etwas meldung thue, nemblich, von einem bequemen orth, da man dem Adversario begegnen will, und soll man vornemlich auff vier Stück wohl achtung geben, wan man vor das Thor kombt und sich mit einem schlagen soll; Vors