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Cap. XVIII.

Wie man sol ausser der mensur attaquiren.

Dieses geschiehet / wan man sich weit von dem Feind mit seiner schwäche auff des Feindes schwäche befindet / und ohne fortsetzung des rechten und lincken Fusses nicht verletzen kan / wie Num. VI. zeiget / so muß man in solcher action geschwind sein / und einen tritt in die mensur thun / daß man mit der stärcke des Feindes schwäche erlangen möge / welches in allen stossen practicirt werden kan / nemblich / lieget der Feind in die tertia an eines schwäche / so cavire man durch / und gewinne die Kling in der quarta, wie die Figur Num. XXXII. darstelt / trette dan gleich zu / und versetze ihm in derselben einen stoß inwendiges Leibes; Bezeiget er sich ferner in der quart an der schwäche / so cavire man durch / und gewinne seine Kling in der tertia, versetze ihm darin einen stoß über den Arm / oder außwendig darunter in der secunda. Solte er aber hoch liegen / daß seine spitze nach eines Gesichte gerichtet were / so cavire man durch / rücke den Fuß fort / gewinne seine schwäche / lasse den Leib sincken / und bring ihm einen stoß in der secunda des untern Leibes an. In allen diesen stössen aber ist wohl zumercken / daß man nach dem stoß seinen Leib geschwind zurück ziehe / dan diese und dergleichen stösse bestehen in guter disposition und geschwindigkeit / auß einer postur in die ander sich zufinden wissen.

Man kan auch dem Feind im attaquiren eine fainte in die quart machen / als wolte man einen stoß thun / wird er sich verführen lassen / und nach der fainte greiffen / so stosse man ihm die tertia über den Arm / wie dan desgleichen geschehen kan auß der tertia in die secunda, und hernach die secunda über den Arm gestossen / wie Num. XXVIII. wieder auß der quarta in die secunda, nemlich / eine fainte nach dem Kopff zumachen / und wieder eine herunter nach dem unter-Leib / und nachmals eine hinauff / als dan die quarta über den Arm behendt zugestossen.