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Page:Deutliche Erklårung der Fechtkunst (Jean Daniel L'Ange) 1664.pdf/137

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Cap. XXX.

Wie man mit der lincken Hand pariret, und wo selbige Paraden ihren ursprung herhaben.

DIese Paraden kommen mehrentheils daher, weil man vor diesem hat pflegen mit den Puniarts oder Dolchen zu fechten und sich zu verthädigen; heutiges tages aber sind keine mehr gebräuchlich, deswegen die lincke Hand zur zeit der noth dessen statt wohl verrichten kan. Welches dan geschiehet, wan man müde und matt worden, den Degen nicht mehr halten kan, und seinem Adversario die Klinge nicht mehr vertrauen darff, weiln er in der Faust zu starck, also die Hand im pariren zu hülff zu nehmen gezwungen ist: Nemlich: wan man sich mit dem Adversario in der secunda befindet, und er darin einen stoβ thun wird, so parire man selbigen mit der lincken Hand unterm Arm durch, wie die LVIII. Figur docirt, und stoβ ihm die secunda oben nach, wie in der Passade Num. XXXIV. zusehen, liegt man aber in der quarta, und er selbige stossen will, so parire man mit der Hand auβwerts nach der lincken seiten, und stosse geschwind auch eine quarta nach; liegt er gantz niedrig, so thue man desgleichen, parire mit der Hand und stosse nach. Von der tertia über den Arm will ich nichts melden, weiln darin mit der Hand zu pariren schwer und gefährlich ist.