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Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/143

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cken undersich sincken, zuck hiemit dein Schwerdt mit hangender klingen umb deinen Kopff, und Hauwe in einem zusprung, ein hohen und gewaltigen streich gegen seinem Lincken ohr, so bald der hauw getroffen, als bald zucke dein Klingen gerad ubersich ab, und bleib also mit den henden hoch uber deinem Kopff, die klingen aber lasse hiemit neben deiner Lincken seiten undersich sincken, zu einem Underhauw gegen seinem Rechten Arm, underdeß sencke dich mit dem obern leib eilents undersich, und lasse dieweil deine lincke Hand vorm hefft ab, und ergreiffe mit derselbigen dein Schwerdts klingen in der mitte, fahr ihm also von unden auff, behendiglich (dieweil er mit seinem Armen dem ersten streich zu versetzen hoch ist) an seine beide Arm, wann du ihm nun also seine Arm zwischen dein beide hend, mit der Langen schneide deines Schwerdts auffgefangen hast, so winde mit gewaldt mit dem vordern ort aussen uber seine beyde Arm, ist er zu starck, und tringet ubersich, so bleibe gleichwol mit deiner klingen hart an seinen Armen, und wind mit dem Knopff unden durch, greiffe mit demselbigen außwendig uber seinen Lincken Arm,[1] und reiß mit gewalt undersich auß, in dem du also mit deinem Knopff undersich zu dir außreissest, so setze ihm dein vordern ort mit der Lincken hand uber seinen Lincken arm, innerhalb seinem Rechten in sein gesicht, will er aber mit seinem Schwerdt weiter arbeiten, so ergreiffe ihm sein Rechte auch mit dem vordern theil deiner klingen, und reisse undersich, und schlag ihn mit deinem Knopff in sein angesicht.

Bruch.

WAnn du gewahr wirst, das dir einer mit seiner klingen aussen uber deine beide Arm winden will, so lasse dein Lincke hand von dem Knopff, und ergreiffe damit dein Schwerdts klingen in der mitte, fahre dieselbige weil mit deinem Knopff zwischen seine beide Arm, unnd greiffe mit demselbigen, von inwendig uber seinen Rechten Arm, reiß also mit dem Knopff zu dir, unnd mit der klingen truck von dir, so nimstu ihm sein Schwerdt, Also folget immer ein Bruch auff den andern.

Ein Ander.

IM zufechten führe dein Schwerdt mit außgestreckten Armen, außgestreckt und lang vor dir her, unnd merck

fleissig auff die gelegenheit, wann du die ersehen, so Hauwe abermals mit herumb gezucktem Schwerdt, ge=

  1. Originally printed "Atm", but corrected on Ⅲ.47v.