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Difference between revisions of "Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/23"

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achtung diser kunst verursacht würde / oder auch so mitten in der kunstr solcher wort gedacht / erst von nöten sie erkleren / welchs dan eim sehr verdrießlich lesen / sonder auch die erfarnen abnemen mógen / das die übung des Fechtens auß rechtem verstendigen grund ihr herkommen habe / vnd nicht an leichtfertigem Gauckelwerck gelegen / sintemal vnder solchem Gauckelwerck vnnd dem Fechten ein grosser vnderschaid ist / vnnd die Ritterliche kunst des Fechtens von allen weit erfarnen Kriegsleuten / insonderheit den Rómern in grossem werdt / Hiergegen aber die Gauckler / vor das vnwerdest losest gesindt / so auff der welt befunden / jhe vnd all weg gehalten worden. Vnnd ist aber das Fechten im Schwerdt anders nichts dan ein übung / darin irer zwen mit dem Schwerdt zů samen streiten / im versatz / das einer den andern mit vorsichtigkeit vnd aller behendigkeit / künstlich / zierlich vnd manlich, im gebrauch desselben mit hauwen vnd anderer handarbeit oblige vn sige / auff das wo von nóten in ernstlichen sachen / einer durch solche úbung desto hurtiger vnd geschickter / vnd zůr beschútzung seines leibs desto fúrsichtiger sein móge. Dises kan fúrnemlich in drey theil fúglich vnd wol getheilt werden / Nemlich in den Anfang / das Mittel vnd das Ende / welche drey theil in einem jeden stuck / welches du zů Fechten fúrnimest / sollen vn müssen eigentlich in acht gehabt werden / das du nemlich wissest mit was hauwen auß oder von den Legern du dein gegenpart angreiffen wollest / als dan so du in angriffen / wie du jhm ferner im Mittel mit der handarbeit / frey fliegent zů den Blóssen arbeiten / dein Vor so du im angriff ereilt zůerhalten. Zům letsten wie du fúglich vnnd wol / wo nit mit seinem schaden doch ohn dein verletzung von jhm abziehen mógest.
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achtung diser kunst verursacht würde, oder auch so mitten in der kunst solcher wort gedacht, erst von nöten sie zu erkleren, welchs dann eim sehr verdrießlich zu lesen, sonder auch die erfarnen abnemen mögen, das die übung des Fechtens, aus rechtem verstendigen grundt ihr herkommen habe, und nicht an leichtfertigem Gauckelwerck gelegen, sintemal under solchem Gauckelwerck und dem Fechten ein sehr grosser underscheidt ist, unnd die Ritterliche kunst des Fechtens von allen weit erfarnen Kriegsleuten, insonderheit den Römern in grossem werdt, Hiergegen aber die Gauckler, vor das unwerdest losest gesindt, so auff der welt befunden, ihe und alweg gehalten worden.

Und ist aber das Fechten im Schwerdt anders nichts dan ein übung, darin irer zwen mit dem Schwerdt zusamen streiten, im versatz, das einer den andern mit vorsichtigkeit und aller behendigkeit, künstlich, zierlich und manlich, im gebrauch desselben mit häuwen und anderer handtarbeit oblige unnd sige, auff das wo von nöten in ernstlichen sachen, einer durch solche übung desto hurtiger und geschickter, unnd zur beschützung seines leibs desto fürsichtiger sein möge.

Dises kan fürnemlich in drey theil füglich und wol getheilt werden, Nemlich in den Anfang, das Mittel und das Ende, welche drey theil in einem jeden stuck, welches du zu Fechten fürnimest, sollen un müssen eigentlich in acht gehabt werden, das du nemlich wissest mit was häuwen aus oder von den Legern du dein gegenpart angreiffen wöllest, als dan so du in angriffen, wie du ihm ferner im Mittel mit der handarbeit, frey fliegent zu den Blössen arbeiten, dein Vor so du im angriff ereilt zuerhalten. Zum letsten wie du füglich und wol, wo nit mit seinem schaden doch ohn dein verletzung von ihm abziehen mögest.

Den Anfang, nun nenne ich das zufechten, wann einer gegen dem Man, den er vor sich hat, zuficht. Das Mittel die beyarbeit oder handarbeit, wann einer im bundt oder lenger in seiner arbeit wider den gegenfechter verharret, und ihm mit aller geschwindigkeit zusetzet. Das ende