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Difference between revisions of "Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/50"

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<section begin="1"/>aber dieselb mit den streichen / treten vnnd Háuwen nur wie sie auff eine seiten vnnd art einfach gebraucht werden mógen / alhier beschrieben / vnd aber sie auff beiden seiten kónnen gefochten werden / hab ich den gůtherzigen Leser dessen alhier erinnern wóllen / das gleicher gestalt ein jeder aus den vorgehenden Háuwen wie er gesetzt / vnnd von einer seiten gemacht / also auch von der andern artig vnd füglich kann volbracht werden / darumb dann ich der selben weitleuffige widerholung vnnd ernewerte beschreibung / als vberflůssig gůtwillig übergangen.<section end="1"/>
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<section begin="1"/><small>aber dieselb mit den streichen, treten unnd Häuwen nur wie sie auff eine seiten unnd art einfach gebraucht werden  
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mögen, alhier beschrieben, und aber sie auff beiden seiten können gefochten werden, hab ich den gutherzigen Leser  
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dessen alhier erinnern wöllen, das gleicher gestalt ein jeder aus den vorgehenden Häuwen wie er gesetzt, unnd
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von einer seiten gemacht, also auch von der andern artig und füglich kan volbracht werden, darumb dann ich der  
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selben weitleuffige widerholung unnd ernewerte beschreibung, als uberflüssig gutwillig ubergangen.</small><section end="1"/>
  
<section begin="2"/>Weil aber vmb vile der Háuw vnd ihrer verenderung móchte gefragt werden / warumb solches beschehe / so doch alles genugsam in den vier Hauptháuwen sampt dem Schielhauw / mit welchem die andere verkehrte háuw begriffen vnnd verstanden werden / will ich den liebhabenden Leser dieser kunst ermanet haben / das solche bißher erzelte zůháuw wol all in den fünff Meisterhauwen begriffen / als die aus denselbigen herwachsen / jedoch eigentlich von den erfahrnen dieser kunst / zů mehrer fleissiger vnnd nutzlicher ersuchung / vnnd von einander theilung der kunst darumb erfunden / vnnd mit ihren vnderschiedlichen namen benamset / damit die kunst die also in einander gewickelt verborgen / desto ehe vnd leichter begriffen / gefast vnd vnderschiedlich behalten werden köndt.<section end="2"/>
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unnd verstanden werden, wil ich den liebhabenden Leser dieser kunst ermanet haben, das solche bißher erzelte  
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zuhäuw wol all in den fünff Meisterhäuwen begriffen, als die aus denselbigen herwachsen, jedoch eigentlich von  
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den erfahrnen diser kunst, zu mehrer fleissiger unnd nutzlicher ersüchung, unnd von einander theilung der kunst  
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verborgen, desto ehe und leichter begriffen, gefast und underschiedlich behalten werden köndt.</small><section end="2"/>
  
<section begin="3"/>'''Vom versetzen ein nútzliche vermanung.'''
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<section begin="3"/>'''Vom versetzen ein nützliche vermanung.'''
  
 
Cap. 5.
 
Cap. 5.
  
'''Na'''ch dem das Fechté auff zweyen fúrnemen stucken berůhet / als nemlich zům ersten auff den Háuwen mit welchen du dein feindt begerst zůstillen / dann zům andern auff dem Versetzen / das ist wie du die Háuw so von deinem feindt auff dich gericht móchst abschaffen / krafftloß vnd die nichtsóllig machen solt. Wie du aber die Háuw volbringen vnd ins werck richten / ist hievor gnugsam erkleret / dieweil aber ein jeder Hauw so wol zůr gegenwehr deins feindts streich / damit abzůschaffen gebraucht wirt / als zůr verletzung seins leibs / haben die Háuw ohn mit lehrung der versatzungen nicht können gelehrt werden / derwegen wie du bißher gelehrt die Háuw<section end="3"/>
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'''N'''Ach dem das Fechte{{dec|u|n}} auff zweyen fürnemen stucken beruhet, als nemlich zum ersten auff den  
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das ist wie du die Häuw so von deinem feindt auff dich gericht möchst abschaffen, krafftloß und
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die nichtsöllig machen solt. Wie du aber die Häuw volbringen und ins werck richten, ist hievor  
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gnugsam erkleret, dieweil aber ein jeder Hauw so wol zur gegenwehr deins feindts streich,
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damit abzuschaffen gebraucht wirt, als zur verletzung seins leibs, haben die Häuw ohn mit lehrung  
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Latest revision as of 20:04, 3 April 2021

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aber dieselb mit den streichen, treten unnd Häuwen nur wie sie auff eine seiten unnd art einfach gebraucht werden mögen, alhier beschrieben, und aber sie auff beiden seiten können gefochten werden, hab ich den gutherzigen Leser dessen alhier erinnern wöllen, das gleicher gestalt ein jeder aus den vorgehenden Häuwen wie er gesetzt, unnd von einer seiten gemacht, also auch von der andern artig und füglich kan volbracht werden, darumb dann ich der selben weitleuffige widerholung unnd ernewerte beschreibung, als uberflüssig gutwillig ubergangen.

Weil aber umb vile der Häuw und ihrer verenderung möchte gefragt werden, warumb solches beschehe, so doch alles gnugsam in den vier Haupthäuwen sampt dem Schielhauw, mit welchem die andere verkehrte häuw begriffen unnd verstanden werden, wil ich den liebhabenden Leser dieser kunst ermanet haben, das solche bißher erzelte zuhäuw wol all in den fünff Meisterhäuwen begriffen, als die aus denselbigen herwachsen, jedoch eigentlich von den erfahrnen diser kunst, zu mehrer fleissiger unnd nutzlicher ersüchung, unnd von einander theilung der kunst darumb erfunden, unnd mit ihren underschiedlichen namen benamset, damit die kunst die also in einander gewickelt verborgen, desto ehe und leichter begriffen, gefast und underschiedlich behalten werden köndt.

Vom versetzen ein nützliche vermanung.

Cap. 5.

NAch dem das Fechten auff zweyen fürnemen stucken beruhet, als nemlich zum ersten auff den Häuwen mit welchen du dein feindt begerst zustillen, dann zum andern auff dem Versetzen, das ist wie du die Häuw so von deinem feindt auff dich gericht möchst abschaffen, krafftloß und die nichtsöllig machen solt. Wie du aber die Häuw volbringen und ins werck richten, ist hievor gnugsam erkleret, dieweil aber ein jeder Hauw so wol zur gegenwehr deins feindts streich, damit abzuschaffen gebraucht wirt, als zur verletzung seins leibs, haben die Häuw ohn mit lehrung der versatzungen nicht können gelehrt werden, derwegen wie du bißher gelehrt die Häuw