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Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/67

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halb seiner Klingen mit deinem Abzug nachreisest. Zum andern wann du dich stellest mit geberden, als wöllestu vor ihm Abziehen, verhelst aber doch dein Hauw künstlich und verborgenlich zu ruck, damit wenn er dir nacheilet du ihn lassest fehlhauwen und verfallen, auff das du oberhalb seiner Wehr nach ihm zur Blöß Hauwen mögest. So du aber zugleich mit ihm Ab zuziehen willens, so schick dich das du mit außtretren[!] alweg mit dem Hauw oberhalb seiner klingen seyest, und wann er von seiner Rechten abhauwet, du wol auff sein Lincke, wo er aber auff sein Lincke Hauwet, du auff sein Rechte außtrettest, und zugleich mit ihm einhauwest.

Weil aber alle stuck solches mit sich bringen, wirstu an seinem ort so von stucken gehandelt, solches gnugsam wol können vernemmen.

Ein Ermanung von den Tritten.

Cap. 7.

ES möchte hie einen wunder nemen unnd sonderlich den, der des Fechtens unerfahren, das ich auch von den Triten bericht thue, und vermeinen das daran nit vil gelegen wie einer trete unnd ob schon was daran gelegen, das solches einen der Marckt wie man sagt, wol wurde lehren, aber hieran ist so vil gelegen, das wie es denn die erfahrung gibt, alles Fechten vergebens wie künstlich es geschehe, wo nit die Trit recht darzu gebraucht werden, daher denn auch die alten Fechter so diß alles wol erwegen und erfahren, in ihrer zwölfften Regel setzen.

Wer Trit erst nach den Häuwen,
 Darff sich seiner kunst wenig frewen.

Derwegen ein jeder streich sein eigen Trit muß haben, welcher zugleich mit dem streich soll ge=