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<section begin="1"/>verenderu°ng ein ewigs vnlob erschöpffen &#183; Secht eu°ch selbs an &#183; wie Ir geklaidt &#183; sein &#183; Es kan doch eu°ren kainer &#183; wann er der nottu°rfft der Natu°r &#183; seinen weg au°ßlasset sich selbs bedecken &#183; waru°mb gebt Ir eu°r gold vnnd silber &#183; au°f das Ir Ew°ere vätter verderben wo°llen &#183; vmb so schandtliche wharen &#183; vnnd klaidu°ng &#183; oder wollt Ir nicht mer freÿ sonnder Sclaw°en wie ew°ere feind &#183; deren klaidu°ng Ir antragen &#183; werden &#183; Er hat au°ch dieselben Fu°rsten vnnd Edelleu°t &#183; mit allem fleiß &#183; Sommers vnnd winters zeiten &#183; mit Im au°f das geiaid gefu°ert &#183; vnnd haben vorbemellte gezierd vnnd klaidu°ng an haben mu°essen &#183; die er dann du°rch die grössen hegken vnnd gestreu°ß gefu°ert hat &#183; vnnd nachdem geiaid sich neben Inen zu° dem feu°r gesetzt &#183; alda Inen Ire frembde klaider Inn stau°den zerrissen &#183; vnnd das ÿberig beÿ dem feu°r besengt vnnd verbrent worden sein Dermassen das sie nicht lanng gewheret haben &#183; Aber des fro°men Kaisers klaidu°ng &#183; das ein wolffsbeltz gewesen ist &#183; ganntz vnd frisch beliben &#183; darbeÿ Er Ir gar hoflich gespottet &#183; au°f Mainu°ng was sie doch fu°r kostliche aber vnnu°tze klaidu°ng &#183; vmb ein hoch geelt erkau°fft haben &#183; &#183; Diser fru°m Kaiser Carolu°s hat mit solchem seinem ku°enen vnd steiffen gemu°et &#183; ein so groß herrlich vnnd allen völckern so erschrecklich ansehen gemachet &#183; das In alle haidnische Ku°nig geforcht &#183; Die Ku°nig au°ß Asia &#183; Persia &#183; vnnd Aphrica &#183; haben Botschafften zu° Im geschickt &#183; In mit geschennck verert &#183; vnnd sou°il von Inen zuw°egen bracht &#183; Das Ime der Egiptisch Ku°nig &#183; das gantz Jheru°salem &#183; mit sampt dem Grab Christi &#183; von allen haiden gerau°mbt &#183; vnnd den Christen von seinetwegen freÿ übergeben &#183; vnd geschennckt hat &#183; allain das er In zu° freu°nd Inn seiner verainigu°ng hallte &#183; Wann er die frembden Potschafften verhort &#183; hat er alweg sein Kaÿserliches Schwert &#183; das mit gold beschlagen &#183; vnnd an ainer gu°ldin Rittergirtel gehanngen &#183; an der seiten &#183; vnnd die hand au°f dem knopff gehabt &#183; vnnd also sein manhait damit sehen lassen &#183; Wie vnnd aber die klaidu°ng vnnd Ru°stu°ng der alten mit den New°en klaidu°ngen zu° vnnser zeit &#183; sich gögen einannder vergleichen ist on not zu°schreiben &#183; Dann allain Inn mentschen gedencken &#183; sich dieselben manigfelltig verendert haben &#183; vnnd noch heu°tigstags Im prau°ch ist &#183; Wer nu°r vil new°es erfinden mo°cht &#183; der ist den herren ein lieber man &#183; also geet es zu° &#183; das sich die Mannhait In wollu°st vnnd hoffart verendert &#183; vnnd das lob der Deu°tschen darau°ff zu° scheittern geet Gott woll es ain mal bössern &#183;<section end="1"/>
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<section begin="1"/>verenderung ein ewigs vnlob erschöpffen&nbsp;&#183; '''S'''echt euch selbs an&nbsp;&#183; wie Ir geklaidt&nbsp;&#183; sein&nbsp;&#183; Es kan doch euren kainer&nbsp;&#183; wann er der notturfft der Natur&nbsp;&#183; seinen weg außlasset sich selbs bedecken&nbsp;&#183; warumb gebt Ir eur gold vnnd silber&nbsp;&#183; auf das Ir Ewere vätter verderben wo°llen&nbsp;&#183; vmb so schandtliche wharen&nbsp;&#183; vnnd klaidung&nbsp;&#183; oder wollt Ir nicht mer freÿ sonnder Sclawen wie ewere feind&nbsp;&#183; deren klaidung Ir antragen&nbsp;&#183; werden&nbsp;&#183; Er hat auch dieselben Fursten vnnd Edelleut&nbsp;&#183; mit allem fleiß&nbsp;&#183; Sommers vnnd winters zeiten&nbsp;&#183; mit Im auf das geiaid gefuert&nbsp;&#183; vnnd haben vorbemellte gezierd vnnd klaidung an haben muessen&nbsp;&#183; die er dann durch die grössen hegken vnnd gestreuß gefuert hat&nbsp;&#183; vnnd nachdem geiaid sich neben Inen zu dem feur gesetzt&nbsp;&#183; alda Inen Ire frembde klaider Inn stauden zerrissen&nbsp;&#183; vnnd das ÿberig beÿ dem feur besengt vnnd verbrent worden sein Dermassen das sie nicht lanng gewheret haben&nbsp;&#183; Aber des fro°men Kaisers klaidung&nbsp;&#183; das ein wolffsbeltz gewesen ist&nbsp;&#183; ganntz vnd frisch beliben&nbsp;&#183; darbeÿ Er Ir gar hoflich gespottet&nbsp;&#183; auf Mainung was sie doch fur kostliche aber vnnutze klaidung&nbsp;&#183; vmb ein hoch geelt erkaufft haben&nbsp;&#183;&nbsp;&#183; Diser frum Kaiser Carolus hat mit solchem seinem kuenen vnd steiffen gemuet&nbsp;&#183; ein so groß herrlich vnnd allen völckern so erschrecklich ansehen gemachet&nbsp;&#183; das In alle haidnische Kunig geforcht&nbsp;&#183; Die Kunig auß Asia&nbsp;&#183; Persia&nbsp;&#183; vnnd Aphrica&nbsp;&#183; haben Botschafften zu Im geschickt&nbsp;&#183; In mit geschennck verert&nbsp;&#183; vnnd souil von Inen zuwegen bracht&nbsp;&#183; Das Ime der Egiptisch Kunig&nbsp;&#183; das gantz Jherusalem&nbsp;&#183; mit sampt dem Grab Christi&nbsp;&#183; von allen haiden geraumbt&nbsp;&#183; vnnd den Christen von seinetwegen freÿ übergeben&nbsp;&#183; vnd geschennckt hat&nbsp;&#183; allain das er In zu freund Inn seiner verainigung hallte&nbsp;&#183; Wann er die frembden Potschafften verhort&nbsp;&#183; hat er alweg sein Kaÿserliches Schwert&nbsp;&#183; das mit gold beschlagen&nbsp;&#183; vnnd an ainer guldin Rittergirtel gehanngen&nbsp;&#183; an der seiten&nbsp;&#183; vnnd die hand auf dem knopff gehabt&nbsp;&#183; vnnd also sein manhait damit sehen lassen&nbsp;&#183; Wie vnnd aber die klaidung vnnd Rustung der alten mit den Newen klaidungen zu vnnser zeit&nbsp;&#183; sich gögen einannder vergleichen ist on not zuschreiben&nbsp;&#183; Dann allain Inn mentschen gedencken&nbsp;&#183; sich dieselben manigfelltig verendert haben&nbsp;&#183; vnnd noch heutigstags Im prauch ist&nbsp;&#183; Wer nur vil newes erfinden mo°cht&nbsp;&#183; der ist den herren ein lieber man&nbsp;&#183; also geet es zu&nbsp;&#183; das sich die Mannhait In wollust vnnd hoffart verendert&nbsp;&#183; vnnd das lob der Deutschen darauff zu scheittern geet Gott woll es ain mal bössern&nbsp;&#183;<section end="1"/>
  
<section begin="2"/>'''Wie es aber vnnsere''' Teu°tschen diser zeit &#183; den alten teu°tschen mit dem weintrincken &#183; spilen &#183; vnnd übu°ng des Ritterspils &#183; au°ch Ire heirat vnnd Malzeiten beschließlich nachku°men vnnd hallten &#183; Dau°on were vil zu°schreiben &#183; dann laider die sachen &#183; so man sie gögen<section end="2"/>
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<section begin="2"/>'''Wie es aber vnnsere T'''eutschen diser zeit&nbsp;&#183; den alten teutschen mit dem weintrincken&nbsp;&#183; spilen&nbsp;&#183; vnnd übung des Ritterspils&nbsp;&#183; auch Ire heirat vnnd Malzeiten beschließlich nachkumen vnnd hallten&nbsp;&#183; Dauon were vil zuschreiben&nbsp;&#183; dann laider die sachen&nbsp;&#183; so man sie gögen<section end="2"/>

Latest revision as of 01:45, 12 December 2018

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verenderung ein ewigs vnlob erschöpffen · Secht euch selbs an · wie Ir geklaidt · sein · Es kan doch euren kainer · wann er der notturfft der Natur · seinen weg außlasset sich selbs bedecken · warumb gebt Ir eur gold vnnd silber · auf das Ir Ewere vätter verderben wo°llen · vmb so schandtliche wharen · vnnd klaidung · oder wollt Ir nicht mer freÿ sonnder Sclawen wie ewere feind · deren klaidung Ir antragen · werden · Er hat auch dieselben Fursten vnnd Edelleut · mit allem fleiß · Sommers vnnd winters zeiten · mit Im auf das geiaid gefuert · vnnd haben vorbemellte gezierd vnnd klaidung an haben muessen · die er dann durch die grössen hegken vnnd gestreuß gefuert hat · vnnd nachdem geiaid sich neben Inen zu dem feur gesetzt · alda Inen Ire frembde klaider Inn stauden zerrissen · vnnd das ÿberig beÿ dem feur besengt vnnd verbrent worden sein Dermassen das sie nicht lanng gewheret haben · Aber des fro°men Kaisers klaidung · das ein wolffsbeltz gewesen ist · ganntz vnd frisch beliben · darbeÿ Er Ir gar hoflich gespottet · auf Mainung was sie doch fur kostliche aber vnnutze klaidung · vmb ein hoch geelt erkaufft haben · · Diser frum Kaiser Carolus hat mit solchem seinem kuenen vnd steiffen gemuet · ein so groß herrlich vnnd allen völckern so erschrecklich ansehen gemachet · das In alle haidnische Kunig geforcht · Die Kunig auß Asia · Persia · vnnd Aphrica · haben Botschafften zu Im geschickt · In mit geschennck verert · vnnd souil von Inen zuwegen bracht · Das Ime der Egiptisch Kunig · das gantz Jherusalem · mit sampt dem Grab Christi · von allen haiden geraumbt · vnnd den Christen von seinetwegen freÿ übergeben · vnd geschennckt hat · allain das er In zu freund Inn seiner verainigung hallte · Wann er die frembden Potschafften verhort · hat er alweg sein Kaÿserliches Schwert · das mit gold beschlagen · vnnd an ainer guldin Rittergirtel gehanngen · an der seiten · vnnd die hand auf dem knopff gehabt · vnnd also sein manhait damit sehen lassen · Wie vnnd aber die klaidung vnnd Rustung der alten mit den Newen klaidungen zu vnnser zeit · sich gögen einannder vergleichen ist on not zuschreiben · Dann allain Inn mentschen gedencken · sich dieselben manigfelltig verendert haben · vnnd noch heutigstags Im prauch ist · Wer nur vil newes erfinden mo°cht · der ist den herren ein lieber man · also geet es zu · das sich die Mannhait In wollust vnnd hoffart verendert · vnnd das lob der Deutschen darauff zu scheittern geet Gott woll es ain mal bössern ·

Wie es aber vnnsere Teutschen diser zeit · den alten teutschen mit dem weintrincken · spilen · vnnd übung des Ritterspils · auch Ire heirat vnnd Malzeiten beschließlich nachkumen vnnd hallten · Dauon were vil zuschreiben · dann laider die sachen · so man sie gögen