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<section begin="1"/>Innen die heu°ser mit lezelten gebawen &#183; mit Fladen gedeckt &#183; '''D'''ie za<sup>e</sup>u°nn au°ß pratwu°rsten geflochten &#183; vnnd seÿ der hagel vnnd Regen von zu°cker &#183; die fliessenden wasser au°ch Pru°nnen seiend mit gu°tem geschmachem wein erfillet &#183; deßgeleichen seiend alle gefu°gel gebraten vnnd beda°rff sie nicht fahen &#183; sonder fliegen Jedem wann er nu°n wolle also gebraten Inn das mau°l zu° dem weer zu° dem lengisten schlaffen &#183; vnnd sich fau°lklich hallten kinde au°ch sich mit vberflissigem essen &#183; vnnd trincken &#183; das es au°ch wider die natu°r seÿ, dermassen so vnlu°stig hallten ku°nde &#183; Dieselben werden mit reichlicher Prou°ison Ja°rlichen vnnderhallten &#183; vnnd anndre fau°len stu°ckh mer &#183; so die ordnu°ng vnnd Statu°ta diß Schlau°raffenlannd Inn sich hallten &#183; Aber wie die allten das widerspil himit gemaint &#183; vnnd dardu°rch die fau°len mentschen spotßweiß zu° der endlichkait haben raitzen wo°llen &#183; also stellen sich solche gesellen dermassen dargögen &#183; als ob sie das schlau°raffenlannd gar besitzen &#183; das Regiment vnnd obrigkait darInnen gar ein nemen &#183; vnnd alle gu°tte ku°nsten zu° bescho°nu°ng Irer fau°lkait &#183; mit Irer fau°len einred &#183; vnnd trägem vngottseligem leben verachten &#183; besu°dlen &#183; vnnd gar au°f reitten wo°llen &#183;<section end="1"/>
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<section begin="1"/>Innen die heuser mit lezelten gebawen&nbsp;&#183; mit Fladen gedeckt&nbsp;&#183; '''D'''ie za<sup>e</sup>unn auß pratwursten geflochten&nbsp;&#183; vnnd seÿ der hagel vnnd Regen von zucker&nbsp;&#183; die fliessenden wasser auch Prunnen seiend mit gutem geschmachem wein erfillet&nbsp;&#183; deßgeleichen seiend alle gefugel gebraten vnnd beda°rff sie nicht fahen&nbsp;&#183; sonder fliegen Jedem wann er nun wolle also gebraten Inn das maul zu dem weer zu dem lengisten schlaffen&nbsp;&#183; vnnd sich faulklich hallten kinde auch sich mit vberflissigem essen&nbsp;&#183; vnnd trincken&nbsp;&#183; das es auch wider die natur seÿ, dermassen so vnlustig hallten kunde&nbsp;&#183; Dieselben werden mit reichlicher Prouison Ja°rlichen vnnderhallten&nbsp;&#183; vnnd anndre faulen stuckh mer&nbsp;&#183; so die ordnung vnnd Statuta diß Schlauraffenlannd Inn sich hallten&nbsp;&#183; Aber wie die allten das widerspil himit gemaint&nbsp;&#183; vnnd dardurch die faulen mentschen spotßweiß zu der endlichkait haben raitzen wo°llen&nbsp;&#183; also stellen sich solche gesellen dermassen dargögen&nbsp;&#183; als ob sie das schlauraffenlannd gar besitzen&nbsp;&#183; das Regiment vnnd obrigkait darInnen gar ein nemen&nbsp;&#183; vnnd alle gutte kunsten zu bescho°nung Irer faulkait&nbsp;&#183; mit Irer faulen einred&nbsp;&#183; vnnd trägem vngottseligem leben verachten&nbsp;&#183; besudlen&nbsp;&#183; vnnd gar auf reitten wo°llen&nbsp;&#183;<section end="1"/>
  
<section begin="2"/>'''Allerlaÿ Exempel''' der Redlichait '''W'''erden Inn den Historien hin vnnd wider befu°nden &#183; das do<sup>rfon</sup> anzaigen &#183; das die Reich Lannd vnnd Stett &#183; du°rch die Redlichkait des gemu°ets &#183; vnnd endtlichkait der fau°st &#183; erhallten &#183; aber du°rch die fau°len hinlessigkait &#183; zergeen vnnd zu°nichten werden &#183; Das Assirisch Reich &#183; welchs das erst Reich au°f diser wellt gewesen &#183; hat sein anfanng von dem Ku°nig Nino empfanngen &#183; vnnd ist du°rch Sechsonnddreissig Ku°nig au°f Tau°sent zwaihu°ndert vnnd vierzig Jar lanng ganntz eerlich geregiert worden &#183; Als aber Ir letster Ku°nig &#183; Sardanapolu°s &#183; Inn das Regimment ku°men &#183; hat er dergestallt geregiert &#183; das er Inn seinem Regimment der fau°lkait &#183; wollu°st der weiber &#183; dem vberessen vnnd trincken vnd spilen &#183; so fast abgelegen dardu°rch er In den bemellten lastern sogar ertru°ncken dargögen der Redlichkait so wenig geachtet das Im sein aigen volckh ganntz vngehorsam worden von Im abgefallen &#183; Inn Rotten vnnd parten getailt vnnd endtlich von seim ganntzen reich vertriben vnnd veriagt worden ist Vnnd hat also das Assirisch Reich &#183; du°rch sein hinlessige fau°lkait &#183; vnnd nit achten Ritterlicher vbu°ng &#183; au°ch vble Regieru°ng Inn Im sein end-<section end="2"/>
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<section begin="2"/>'''Allerlaÿ Exempel''' der Redlichait '''W'''erden Inn den Historien hin vnnd wider befunden&nbsp;&#183; das do<sup>rfon</sup> anzaigen&nbsp;&#183; das die Reich Lannd vnnd Stett&nbsp;&#183; durch die Redlichkait des gemuets&nbsp;&#183; vnnd endtlichkait der faust&nbsp;&#183; erhallten&nbsp;&#183; aber durch die faulen hinlessigkait&nbsp;&#183; zergeen vnnd zunichten werden&nbsp;&#183; Das Assirisch Reich&nbsp;&#183; welchs das erst Reich auf diser wellt gewesen&nbsp;&#183; hat sein anfanng von dem Kunig Nino empfanngen&nbsp;&#183; vnnd ist durch Sechsonnddreissig Kunig auf Tausent zwaihundert vnnd vierzig Jar lanng ganntz eerlich geregiert worden&nbsp;&#183; Als aber Ir letster Kunig&nbsp;&#183; Sardanapolus&nbsp;&#183; Inn das Regimment kumen&nbsp;&#183; hat er dergestallt geregiert&nbsp;&#183; das er Inn seinem Regimment der faulkait&nbsp;&#183; wollust der weiber&nbsp;&#183; dem vberessen vnnd trincken vnd spilen&nbsp;&#183; so fast abgelegen dardurch er In den bemellten lastern sogar ertruncken dargögen der Redlichkait so wenig geachtet das Im sein aigen volckh ganntz vngehorsam worden von Im abgefallen&nbsp;&#183; Inn Rotten vnnd parten getailt vnnd endtlich von seim ganntzen reich vertriben vnnd veriagt worden ist Vnnd hat also das Assirisch Reich&nbsp;&#183; durch sein hinlessige faulkait&nbsp;&#183; vnnd nit achten Ritterlicher vbung&nbsp;&#183; auch vble Regierung Inn Im sein end=<section end="2"/>

Latest revision as of 01:18, 12 December 2018

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Innen die heuser mit lezelten gebawen · mit Fladen gedeckt · Die zaeunn auß pratwursten geflochten · vnnd seÿ der hagel vnnd Regen von zucker · die fliessenden wasser auch Prunnen seiend mit gutem geschmachem wein erfillet · deßgeleichen seiend alle gefugel gebraten vnnd beda°rff sie nicht fahen · sonder fliegen Jedem wann er nun wolle also gebraten Inn das maul zu dem weer zu dem lengisten schlaffen · vnnd sich faulklich hallten kinde auch sich mit vberflissigem essen · vnnd trincken · das es auch wider die natur seÿ, dermassen so vnlustig hallten kunde · Dieselben werden mit reichlicher Prouison Ja°rlichen vnnderhallten · vnnd anndre faulen stuckh mer · so die ordnung vnnd Statuta diß Schlauraffenlannd Inn sich hallten · Aber wie die allten das widerspil himit gemaint · vnnd dardurch die faulen mentschen spotßweiß zu der endlichkait haben raitzen wo°llen · also stellen sich solche gesellen dermassen dargögen · als ob sie das schlauraffenlannd gar besitzen · das Regiment vnnd obrigkait darInnen gar ein nemen · vnnd alle gutte kunsten zu bescho°nung Irer faulkait · mit Irer faulen einred · vnnd trägem vngottseligem leben verachten · besudlen · vnnd gar auf reitten wo°llen ·

Allerlaÿ Exempel der Redlichait Werden Inn den Historien hin vnnd wider befunden · das dorfon anzaigen · das die Reich Lannd vnnd Stett · durch die Redlichkait des gemuets · vnnd endtlichkait der faust · erhallten · aber durch die faulen hinlessigkait · zergeen vnnd zunichten werden · Das Assirisch Reich · welchs das erst Reich auf diser wellt gewesen · hat sein anfanng von dem Kunig Nino empfanngen · vnnd ist durch Sechsonnddreissig Kunig auf Tausent zwaihundert vnnd vierzig Jar lanng ganntz eerlich geregiert worden · Als aber Ir letster Kunig · Sardanapolus · Inn das Regimment kumen · hat er dergestallt geregiert · das er Inn seinem Regimment der faulkait · wollust der weiber · dem vberessen vnnd trincken vnd spilen · so fast abgelegen dardurch er In den bemellten lastern sogar ertruncken dargögen der Redlichkait so wenig geachtet das Im sein aigen volckh ganntz vngehorsam worden von Im abgefallen · Inn Rotten vnnd parten getailt vnnd endtlich von seim ganntzen reich vertriben vnnd veriagt worden ist Vnnd hat also das Assirisch Reich · durch sein hinlessige faulkait · vnnd nit achten Ritterlicher vbung · auch vble Regierung Inn Im sein end=