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nach wyser lute raut und nach des landeß gewonhait. Und wer uff den tag in den ring nit kumpt den urttailt man sigeloß in irre denn Ehafte nott die sol er bewysen alß recht ist ~ ~[1]

Hie staut wie man sich halten sol wenn die kempfer in dem ring komen sind uff die stund und uff die zit so man pheindiglich kempfen sol

WEnn die kempfer also in den ring komen sind So sol der richter von stund an alle stür und ler vestecklich verbieten by lyb und guot und sol nicht gestatten daz man einem für den andern nicht zulege und sel inß beiden machen so er imer gelichest mag ungenerde.[2]

Das ist was recht wer ob der kempfer ainer uss dem ring fluch oder getriben wurd

Item wolcher kempfer uss dem ring kumpt Ee denn der kampf ain ende haut Er werde daruß geschlagen von dem andern oder fluche daruß oder wie er daruß käme oder aber ob er der sache vergicht darum man in denn mit recht an gesprochen haut, den sol man sigeloß urttailen. Oder wolcher den andern erschlecht und ertötett der haut gesiget. Dem sol man aber richten alß des landes gewonhait und recht ist darumb sie dem mit ainander gekemppffet hand.[3]

  1. Wer nicht zum Kampf erscheint gilt als unterlegen, es sei denn er kann glaubhaft Hinderungsgründe nachweisen. Der "Griesswart" ist der Kampfrichter (von gries "Sand, Arena, Kampfplatz"
  2. Ablauf des Kampfes: Sobald die Kämpfer den Ring betreten, hat der Richter alle "Steuer und Lehre", d.h., Anleitung und Hilfe von Seiten der Fechtmeister, strikte zu unterbinden.
  3. Wenn während des Kampfes einer der Gegner den Ring verlässt, gilt er als Verlierer (selbst wenn er aus dem Ring gestossen wurde). Nach entschiedenem Kampf, soll über das Vergehen gerichtet werden, von dem die Anklage handelte. Im Falle, dass der Angeklagte unterliegt, bedeutet das offenbar, dass seine Schuld als "juristisch" erwiesen gilt. Unklar, ob hier auch gesagt wird, dass, sollte der Kläger unterliegt, nun ihm die Strafe für das fragliche Vergehen auferlegt wird.