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Difference between revisions of "Page:Sienza e pratica d'arme (Johann Joachim Hynitzsch) 1677.pdf/102"

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<section begin="6"/>hebet, sein Leib allemahl auszer der Presenz des Feindes Spitzen kömmet, und kan er alsdann entweder besagte Qvarta oder die Terza oder eine Seconda, so wie es das Tempo und die Gelegenheit erfodert, hinneinstoszen.<section end="6"/>
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<section begin="6"/>''hebet, sein Leib allemahl auszer der Presenz des Feindes Spitzen kömmet, und kan er alsdann entweder besagte'' Qvarta ''oder die'' Terza ''oder eine Seconda, so wie es das'' Tempo ''und die Gelegenheit erfodert, hinneinstoszen.''<section end="6"/>
  
<section begin="7"/>Diese Lager läszet auswendig eine Blösse, man versuchet aber wohlwissend dasz es daselbst am stärkesten ist damit den Feind, dasz er mögte dahinneinstoszen, ja es verstehet sich, dasz sie den Winkel von Natur auf solche Arth machet, dasz wo der Feind schlechterdings in denselben stoszen wolte, würde sie ihn selbst an dem Orth unten in der rechten Seiten treffen, indem sie den linken Fusz in einer geraden Linie liesze vor sich gehen, den Arm ausstrekkete, und die Hand nur gleichzugehen liesze; Oder sie könte auch oberhalb treffen, indem sie noch einen gröszern Winkel machete, und die Hand wie die Schulter etwas hoch führete, denn auf solche Weise wird sie so stark, dasz je mehr der Feind wird pariren wollen, je mehr wird er getroffen sein.<section end="7"/>
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<section begin="7"/>''Diese Lager läszet auswendig eine Blösse, man versuchet aber wohlwissend dasz es daselbst am stärkesten ist damit den Feind, dasz er mögte dahinneinstoszen, ja es verstehet sich, dasz sie den Winkel von Natur auf solche Arth machet, dasz wo der Feind schlechterdings in denselben stoszen wolte, würde sie ihn selbst an dem Orth unten in der rechten Seiten treffen, indem sie den linken Fusz in einer geraden Linie liesze vor sich gehen, den Arm ausstrekkete, und die Hand nur gleichzugehen liesze; Oder sie könte auch oberhalb treffen, indem sie noch einen gröszern Winkel machete, und die Hand wie die Schulter etwas hoch führete, denn auf solche Weise wird sie so stark, dasz je mehr der Feind wird pariren wollen, je mehr wird er getroffen sein.''<section end="7"/>
  
<section begin="8"/>Wenn sich auch der Feind ohne einen gewissen Vorsatz gar zu sehr nähern wolte, würde sie die Hand aus der Qvarta nur in die Seconda wenden, damit den Kopff dekken, den linken Fusz fortbringen, und also mit dem Leibe und der Klingen einwendig passiren und ihn mit besagter Seconda auf die Brust verletzen. Es soll aber derjenige, so dieses Lager brauchet, hiebei merken, dasz er so weit müsze hinfür sein, dasz indem er die Hand aus der Qvarta in Seconda wenden will, der Kopff hinter des Feindes Spitze verfallen könne, indem er nur den Leib überbüget;<section end="8"/>
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<section begin="8"/>''Wenn sich auch der Feind ohne einen gewissen Vorsatz gar zu sehr nähern wolte, würde sie die Hand aus der'' Qvarta ''nur in die Seconda wenden, damit den Kopff dekken, den linken Fusz fortbringen, und also mit dem Leibe und der Klingen einwendig passiren und ihn mit besagter'' Seconda ''auf die Brust verletzen. Es soll aber derjenige, so dieses Lager brauchet, hiebei merken, dasz er so weit müsze hinfür sein, dasz indem er die Hand aus der'' Qvarta ''in'' Seconda ''wenden will, der Kopff hinter des Feindes Spitze verfallen könne, indem er nur den Leib überbüget;''<section end="8"/>
  
<section begin="9"/>Denn darnach mag er verletzen, und mit der linken Hand bisz an des Feindes Gefäß gehen, dasz ob auch gleich der Feind um unten zustoszen caviret hätte, es ihm doch fehlen würde, angesehen die Klinge schon gewendet; Denn das Rappier welches um eine Cavation zumachen sich zuwenden schon hat angefangen, wird ihn an der seinigen verhindern, und also auswendig verletzen, weil sie sich mit so wohl einer als der andern Seiten des Leibes so weit hinfür gewendet zusein befindet. Dieses nun ist eine gute Regul so wohl wegen entfernung der Blöszen, als wegen der Stärke der Klinge, denn also ist keine andere Verenderung vonnöthen als dasz da der Leib hätte sollen einwendig gehen, kömmet er auswendig.<section end="9"/>
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<section begin="9"/>''Denn darnach mag er verletzen, und mit der linken Hand bisz an des Feindes Gefäß gehen, dasz ob auch gleich der Feind um unten zustoszen'' cavi''ret hätte, es ihm doch fehlen würde, angesehen die Klinge schon gewendet; Denn das Rappier welches um eine'' Cavation ''zumachen sich zuwenden schon hat angefangen, wird ihn an der seinigen verhindern, und also auswendig verletzen, weil sie sich mit so wohl einer als der andern Seiten des Leibes so weit hinfür gewendet zusein befindet. Dieses nun ist eine gute Regul so wohl wegen entfernung der Blöszen, als wegen der Stärke der Klinge, denn also ist keine andere Verenderung vonnöthen als dasz da der Leib hätte sollen einwendig gehen, kömmet er auswendig.''<section end="9"/>
  
<section begin="10"/>Man kan auch in diesem Lager leicht die linke Hand gebrauchen.<section end="10"/>
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<section begin="10"/>''Man kan auch in diesem Lager leicht die linke Hand gebrauchen.''<section end="10"/>

Revision as of 02:53, 16 August 2020

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hebet, sein Leib allemahl auszer der Presenz des Feindes Spitzen kömmet, und kan er alsdann entweder besagte Qvarta oder die Terza oder eine Seconda, so wie es das Tempo und die Gelegenheit erfodert, hinneinstoszen.

Diese Lager läszet auswendig eine Blösse, man versuchet aber wohlwissend dasz es daselbst am stärkesten ist damit den Feind, dasz er mögte dahinneinstoszen, ja es verstehet sich, dasz sie den Winkel von Natur auf solche Arth machet, dasz wo der Feind schlechterdings in denselben stoszen wolte, würde sie ihn selbst an dem Orth unten in der rechten Seiten treffen, indem sie den linken Fusz in einer geraden Linie liesze vor sich gehen, den Arm ausstrekkete, und die Hand nur gleichzugehen liesze; Oder sie könte auch oberhalb treffen, indem sie noch einen gröszern Winkel machete, und die Hand wie die Schulter etwas hoch führete, denn auf solche Weise wird sie so stark, dasz je mehr der Feind wird pariren wollen, je mehr wird er getroffen sein.

Wenn sich auch der Feind ohne einen gewissen Vorsatz gar zu sehr nähern wolte, würde sie die Hand aus der Qvarta nur in die Seconda wenden, damit den Kopff dekken, den linken Fusz fortbringen, und also mit dem Leibe und der Klingen einwendig passiren und ihn mit besagter Seconda auf die Brust verletzen. Es soll aber derjenige, so dieses Lager brauchet, hiebei merken, dasz er so weit müsze hinfür sein, dasz indem er die Hand aus der Qvarta in Seconda wenden will, der Kopff hinter des Feindes Spitze verfallen könne, indem er nur den Leib überbüget;

Denn darnach mag er verletzen, und mit der linken Hand bisz an des Feindes Gefäß gehen, dasz ob auch gleich der Feind um unten zustoszen caviret hätte, es ihm doch fehlen würde, angesehen die Klinge schon gewendet; Denn das Rappier welches um eine Cavation zumachen sich zuwenden schon hat angefangen, wird ihn an der seinigen verhindern, und also auswendig verletzen, weil sie sich mit so wohl einer als der andern Seiten des Leibes so weit hinfür gewendet zusein befindet. Dieses nun ist eine gute Regul so wohl wegen entfernung der Blöszen, als wegen der Stärke der Klinge, denn also ist keine andere Verenderung vonnöthen als dasz da der Leib hätte sollen einwendig gehen, kömmet er auswendig.

Man kan auch in diesem Lager leicht die linke Hand gebrauchen.