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Difference between revisions of "Page:Sienza e pratica d'arme (Johann Joachim Hynitzsch) 1677.pdf/80"

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<section begin="4"/>wegen auch ihre Nahmen in dieser Figur also genennet nicht von dem Orth wohin sie treffen, sondern von dem Orth woher sie sich anfangen und herkommen. Denn mandiritto ist von der rechten Hand rumgeführet, verletzet aber des feindes linke Schulter, Riverso ist von der linken Seiten hergeführet, und verletzet doch ohne Unterschied die rechte, wie man solches siehet. Wer aber diese Sachen wohl betrachtet und mit Verstand examiniret wird leichtlich Regulen finden, wie er wieder ein jedweden Hieb würken solle, angesehen dasz ob gleich alle Hiebe von einem Arm gemacht, sie doch deswegen nicht alle einerlei Stärke haben würden, und deshalben soll einer wieder die so mehr Stärcke haben, auch eine stärkere defension erdenken, dasz er ihm könne wiederstehen und alsdenn treffen.<section end="4"/>
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<section begin="4"/>''wegen auch ihre Nahmen in dieser Figur also genennet nicht von dem Orth wohin sie treffen, sondern von dem Orth woher sie sich anfangen und herkommen. Denn'' mandiritto ''ist von der rechten Hand rumgeführet, verletzet aber des feindes linke Schulter,'' Riverso ''ist von der linken Seiten hergeführet, und verletzet doch ohne Unterschied die rechte, wie man solches siehet. Wer aber diese Sachen wohl betrachtet und mit Verstand examiniret wird leichtlich Regulen finden, wie er wieder ein jedweden Hieb würken solle, angesehen dasz ob gleich alle Hiebe von einem Arm gemacht, sie doch deswegen nicht alle einerlei Stärke haben würden, und deshalben soll einer wieder die so mehr Stärcke haben, auch eine stärkere'' defension ''erdenken, dasz er ihm könne wiederstehen und alsdenn treffen.''<section end="4"/>
  
<section begin="5"/>Obs nu wohl scheinet, dasz ich hier auch von ihrem Unterscheid handlen solte, halte ich doch nichtsdestoweniger solches der Gnüge nach gethan zuhaben an dem Orth, wo ich von der Off- und Difesa, auch von dem verletzen auffn Stosz und hieb gehandelt, indem mein Vorsatz nicht ist meine Discurse auf dergleichen, sondern auf viel subtilere und nützlichere Regulen zugründen.<section end="5"/>
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<section begin="5"/>''Obs nu wohl scheinet, dasz ich hier auch von ihrem Unterscheid handlen solte, halte ich doch nichtsdestoweniger solches der Gnüge nach gethan zuhaben an dem Orth, wo ich von der'' Off- ''und'' Difesa, ''auch von dem verletzen auffn Stosz und hieb gehandelt, indem mein Vorsatz nicht ist meine Discurse auf dergleichen, sondern auf viel subtilere und nützlichere Regulen zugründen.''<section end="5"/>
  
<section begin="6"/>'''Discurs über das Prima Lager, so im ausziehen des De'''gens aus der Scheiden formiret und mit No. 1. gezeichnet ist.  
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<section begin="6"/>'''''Discurs über das'' Prima ''Lager, so im ausziehen des De'''gens aus der Scheiden formiret und mit No. 1. gezeichnet ist. ''
  
'''D'''Iese Figur, so in der Ordnung die zweite, aber mit No. 1. bezeichnet ist, zeuget ein solches Lager, darein die Hand gehet, indem sie den Degen entblöszet oder aus der Scheiden ziehet, davon sie auch den Nahmen hat der Prima Guardia, das ist, des ersten Lagers der Hand, welche dann nicht vor gar zu sicher gehalten werden mag, weil sie die Klinge gar zuweit zurük und den Leib wegen der Höhe der Klingen gantz entblöszet hält, welches denn verursachet, dasz die Stärke so ferne vom Leibe ist, und deswegen die Unterblöszen à Tempo nicht beschirmen kan, auf welchen Fall denn von nöthen sein wird, wo einer anders nicht die Misur brechen will, sich mit der linken Hand zu schützen, weil er sonst ehe, als er hätte gepariret, ge=<section end="6"/>
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'''D'''''Iese Figur, so in der Ordnung die zweite, aber mit No. 1. bezeichnet ist, zeuget ein solches Lager, darein die Hand gehet, indem sie den Degen entblöszet oder aus der Scheiden ziehet, davon sie auch den Nahmen hat der'' Prima Guardia, ''das ist, des ersten Lagers der Hand, welche dann nicht vor gar zu sicher gehalten werden mag, weil sie die Klinge gar zuweit zurük und den Leib wegen der Höhe der Klingen gantz entblöszet hält, welches denn verursachet, dasz die Stärke so ferne vom Leibe ist, und deswegen die Unterblöszen'' à Tempo ''nicht beschirmen kan, auf welchen Fall denn von nöthen sein wird, wo einer anders nicht die Misur brechen will, sich mit der linken Hand zu schützen, weil er sonst ehe, als er hätte ge''pari''ret, ge=''<section end="6"/>

Revision as of 23:45, 15 August 2020

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wegen auch ihre Nahmen in dieser Figur also genennet nicht von dem Orth wohin sie treffen, sondern von dem Orth woher sie sich anfangen und herkommen. Denn mandiritto ist von der rechten Hand rumgeführet, verletzet aber des feindes linke Schulter, Riverso ist von der linken Seiten hergeführet, und verletzet doch ohne Unterschied die rechte, wie man solches siehet. Wer aber diese Sachen wohl betrachtet und mit Verstand examiniret wird leichtlich Regulen finden, wie er wieder ein jedweden Hieb würken solle, angesehen dasz ob gleich alle Hiebe von einem Arm gemacht, sie doch deswegen nicht alle einerlei Stärke haben würden, und deshalben soll einer wieder die so mehr Stärcke haben, auch eine stärkere defension erdenken, dasz er ihm könne wiederstehen und alsdenn treffen.

Obs nu wohl scheinet, dasz ich hier auch von ihrem Unterscheid handlen solte, halte ich doch nichtsdestoweniger solches der Gnüge nach gethan zuhaben an dem Orth, wo ich von der Off- und Difesa, auch von dem verletzen auffn Stosz und hieb gehandelt, indem mein Vorsatz nicht ist meine Discurse auf dergleichen, sondern auf viel subtilere und nützlichere Regulen zugründen.

Discurs über das Prima Lager, so im ausziehen des Degens aus der Scheiden formiret und mit No. 1. gezeichnet ist.

DIese Figur, so in der Ordnung die zweite, aber mit No. 1. bezeichnet ist, zeuget ein solches Lager, darein die Hand gehet, indem sie den Degen entblöszet oder aus der Scheiden ziehet, davon sie auch den Nahmen hat der Prima Guardia, das ist, des ersten Lagers der Hand, welche dann nicht vor gar zu sicher gehalten werden mag, weil sie die Klinge gar zuweit zurük und den Leib wegen der Höhe der Klingen gantz entblöszet hält, welches denn verursachet, dasz die Stärke so ferne vom Leibe ist, und deswegen die Unterblöszen à Tempo nicht beschirmen kan, auf welchen Fall denn von nöthen sein wird, wo einer anders nicht die Misur brechen will, sich mit der linken Hand zu schützen, weil er sonst ehe, als er hätte gepariret, ge=