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Page:Der Kůnstliche Fechter vol. 1 (Theodori Verolini) 1679.pdf/12

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Der ander die Stärck zum Schneidenn, Winden, Trucken, und aus der Stärck gefochten nützlich.

Der dritte Theil ist das Mittel, wird nach eines jeden Gelegenheit gebraucht.

Der vierdte ist die Schwäche zum durchwechseln, Schnellen, Schlaudern, wie du denn Exempel haben wirst.

Von den Legern oder Hüten.

Die Hüt oder Leger seynd zierlich, in welche sich der Fechter, ehe sein Gegenpart zu ihm kompt auf den Platz, stellet und legert, damit er nicht unversehens von ihm übereilet und verletzt, gegen seinem Widerpart legern, wie der Mann in vier Quatier, Ober= Under= Recht = und Linck getheilt, so seynd der Blössen auch vier, darauff der Gegenfechter fürnemlich zu treffen, und wie vier Blösse, also seynd auch gleichfals viererley Hauptleger oder Hüten, daraus die andern alle herkomen und entspringen, als der Ochs, Pflug, Tag, und Olber, die andern aber so hieraus entstehn, seynd Zornhüt, Langort, Wechsel, Nebenhüt, Eysenport, Hengetort, Schlüssel, Einhorn, davon denn ordenlich und kürtzlich soll gehandelt werden.

Ochs.

Der Obertheil am Mann wird dem Ochsen zugetheilt, und wie dasselbige zwey Quatier hat, das Rechte und Lincke, also kan man auch das Leger des Ochsens in zwey Theil, so in der Figur B verzeichnet ist.

Pflug.

Der Undertheil des Man̄s wird dem Pflug zugeeygnet, und gleicher Gestalt wie dieselbige zwey Quatier die Rechte und Lincke hat, also wird auch daher der Pflug der Rechte und der Lincke geheissen, oder den Orth dem Mann ins Gesicht, ist also der recht Pflug in gedachter Figur B.

Tag.

Stehe mit deinem lincken Fuß vor, halt dein Schwerdt hoch über deinem Haupt, wie der Figur B.

Olber.

Stehe mit dem lincken Fuß vor, halt dein Schwerdt mit dem Ort vor dir außgestreckt aus die Erden, für deinen vorgesetzen Fuß, daß die kurtze Schneid oben, die Lange unden stehe, so ligst du in dieser Hüt recht, wie du in der Figur C sehen kanst.

Zornhüt.

Stehe mit deinem lincken Fuß vor, halt dein Schwerdt auf der rechten Achsel, besihe die Figur E.

Langort.

Steh mit deinem lincken Fuß vor, halt dein Wehr mit ausgestreckten Armen, lang für deinem Angesicht, wie dich die Figur A lehret.

Wechsel.

Stehe mit deinem rechten Fuß vor, halt deine Wehr mit Schwäch auff der Erden neben dir zur Seiten außgestreckt, wie in der Figur D.

Nebenhüt.

Stehe mit dem lincken Fuß vor, halt dein Schwerdt neben Rechten, mit der Spitzen auff der Erden, wie Fig.

Eysenport.

Stehe mit deinem rechten Fuß vor, halt dein Schwerdt mit dem Hefft vor deinem Knie, mit starcken hangenden Armen, wie in der Figur F zuersehen.

Hangetort.

Diß Leger ist durchaus fast dem Ochsen gleich förwig, allein das du ihm Ochsen die Arm starck in die Höhe empor haltest, wie in der Figur B.

Schlüssel.

Stehe mit deinem lincken Fuß vor, und halt dein Schwerdt mit dem Hefft und gecreutzigten Händen vor deiner Brust, wie in der Figur D.

Einhorn.

Komm im Zufechten mit dem lincken Fuß vor, Flügel von beyden Seiten auf, als wollestu dich in vorgenanten Schlüssel Lägern, wie in der Figur E.

Von den Legern.

Erstlich so du den Obern oder Scheitelhauw thust, findestu drey Leger, dann im Anfang ligstu im Tag, im Mittel im Langenort, am End im Olber, also hastu in der geraden Lini von oben herab von A. und E. drey Hüten oder Leger, fehrestu wiederumb von unden herauff mit ge=