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Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/69

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Vom Vor, Nach, Gleich und Indeß.

Cap. 8.

NAch dem bißher die rechte Hauptstuck des gantzen Fechtens im Schwerdt, wie vil ir seind, wie sie geheissen, gemacht und volbracht sollen werden, eigentlich in güter ordnung erklert, so were nun an dem das du gleichsam auff den platz gefürt, solche stückle ins werck zubringen.

Dieweil aber dein gegenpart gleichfals disen bericht haben mag, den du gefasser, unnd dir solches alles auch kan begegnen, so ist von nöten das du zuvor wissest mit was gelegenheit du ime zukommen mögest, Dann wie vil an der gelegenheit, unnd sonderlich im Fechten gelegen, bezeigt die tägliche erfahrung, sintenmal kein stuck es sey wie gut es immer wölle, wol mag nützlich gefochten werden, wo es nit angewendet wirt zu gelgner zeit.

So hab nun derwegen acht in allen dreyen theilen eines jeden stucks, nemlich im zufechten oder angreiffen, im mittel oder handtarbeit, und hernach volgendt im abziehen auff das Vor, Gleich, Nach, und Indes, welcher brauch dir nit ein geringer behilff im Fechten sein wirt.

Das Vor wirt genennet so du den Mann mit deinem Hauwen am ersten angriffen, und ferner dahin treibest das er zu seinem fürnemen oder stuck nicht kommen kan, sonder mit versetzen sich engsten muß, damit er sich vor dir beschützen möge.

Das Gleich ist, wenn beide du und dein gegenpart eines sins zugleich mit einander ewer häw volbringet, welches auch im wort Indes verfast ist.

Das Nach aber ist, wenn du von deinem gegenman wie oben angezeigt ubereilet würst, das du dein fürnemen nicht magst volbringen, ist also zwischen dem Vor unnd Nach ein stetes ab=