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Difference between revisions of "Johann Georg Pascha/Pole Weapons"

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|Der Baston A Deux bous, Jagerstock/ halbe Pique/ oder der Springe-Stock/ wie selbigen etzliche nennen/ an sich selber nun/ ist ein starcker Stock ohngesehr 4. Finger dicke und 4 tehalbe Ellen lang/ oder so lang als ein Mensch reichen kan/ welcher ihn brauchen wil/ Auff beyden Enden Spitzen mit Schneiden/ wie No.1. weiset/ wordurch man sich imfall der Noth gegen 10. 20. und 30. Mann welche blosse Degen haben/ wehren kan. Es scheinet zwar fast unmuglich zuseyn/ wer aber desselben Wissenschafft hat/ wird es bekrafftigen mussen/ doch muss solches nur geschehen im Nothfall. Wann einer etwan in einem Hause von vielen mit blossen Degen umbringet/ und sich befurchten muste/ das das Hauss gesturmet wurde/ so that er besser/ er schluge sich durch/ und reterirte sich an einen sich ern Ort/ als dass er wartete/ biss sie ins Hauss kamen/ und er als dann den Stock in der Enge nicht gebrauchen konte; Oder/ wann Er auf offener Gassen von vielen mit Degen attaqviret wurde/ so kan er sich ebenfalss aufhalten/ und auf den raumen-Platze so lange wehren/ biss Leute darzukommen/ wie denn in diesen Exercitio dergleichen Lectiones seyn/ dass man sich uber eine halbe Biertelstunde auff einer Stelle/ wo Kanm ist/ gegen 20. oder 30. wehren kan/ dass muss aber alles im Nothfall geschehen/ dann keinen zu rathen! Dass er sich muthwillig in Gefahr gebe/ wie dann auch andere Exercitia als Fechten/ Ringen/ und dergleichen in der Noth und zur Defension nur sollen gebrauchet werden.
 
|Der Baston A Deux bous, Jagerstock/ halbe Pique/ oder der Springe-Stock/ wie selbigen etzliche nennen/ an sich selber nun/ ist ein starcker Stock ohngesehr 4. Finger dicke und 4 tehalbe Ellen lang/ oder so lang als ein Mensch reichen kan/ welcher ihn brauchen wil/ Auff beyden Enden Spitzen mit Schneiden/ wie No.1. weiset/ wordurch man sich imfall der Noth gegen 10. 20. und 30. Mann welche blosse Degen haben/ wehren kan. Es scheinet zwar fast unmuglich zuseyn/ wer aber desselben Wissenschafft hat/ wird es bekrafftigen mussen/ doch muss solches nur geschehen im Nothfall. Wann einer etwan in einem Hause von vielen mit blossen Degen umbringet/ und sich befurchten muste/ das das Hauss gesturmet wurde/ so that er besser/ er schluge sich durch/ und reterirte sich an einen sich ern Ort/ als dass er wartete/ biss sie ins Hauss kamen/ und er als dann den Stock in der Enge nicht gebrauchen konte; Oder/ wann Er auf offener Gassen von vielen mit Degen attaqviret wurde/ so kan er sich ebenfalss aufhalten/ und auf den raumen-Platze so lange wehren/ biss Leute darzukommen/ wie denn in diesen Exercitio dergleichen Lectiones seyn/ dass man sich uber eine halbe Biertelstunde auff einer Stelle/ wo Kanm ist/ gegen 20. oder 30. wehren kan/ dass muss aber alles im Nothfall geschehen/ dann keinen zu rathen! Dass er sich muthwillig in Gefahr gebe/ wie dann auch andere Exercitia als Fechten/ Ringen/ und dergleichen in der Noth und zur Defension nur sollen gebrauchet werden.
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| <poem>Ist also erstlich zu wissen nothig das der Stock
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auff drenerleh Manier getragen werden kan </poem>
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|Die Erste Manier ist/ wann du den Stock in der mitten mit rechter Hand fassest/ nimbst denselben unter deinen rechten Arm/ dass die eine Spitze hinten hoch/ die andere aber forne niedrig ist/ wie N:2 zeiget
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|Die Ander Manier/ halstu den Stock eben unter deinen rechten Arm/ wie vor/ nur dass du deine R. Hand in der Mitten des Stocks verfehrest/ das die Finger oben liegen/ wie N:3. weiset.
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|Den der Dritten Manier kompt der Stock eben so unter deinen R. Arm/ nur dass du deine L. Hand auf den Stock und deine R. Hand auf deinen L. Arik legest! wie N: 4. weiset. Und auff solche Manieren kan der Stock in Margiren getragen werden/ dafern du nun diese Lectiones vor jemanden Exerciren wilst/ so mache einen Reverentz wie N:5. zeiget
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|Nun folgen die Lectiones.
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|I. Stette deinen L. Fuss vor und den R. zuruck/ fasse den Stock zwey spaunen von der einen spitze mit deiner L. Hand und swey spannen von der andern spitze mit deiner R. Hand/ wie N:6. zeiget/ und wen dich nun jemand wilforn angreiffen/ so glitzire vor durch beyde Hande wie N:7. weiset/ und geschwinde wiedrum zuruck wie N:8. zuersehen/ Wann du auf die lincke seite vor und zuruck glitziren wilst/ so mustu mit deinen R. Fuss fort treten/ doch das dein L. Fuss vor bleibet/ und dein R. hinten komt/ und also in alle vier Ecken und zu jedenmahl mit deinen R. Fuss fort getreten/ du must dich aber allezeit umbsehen/ bald hinter dich/ bald auf die Seiten/ wo sie dich wollen angreiffen/ dann anselbigen Ort mustu dich auch defendiren, Wann du nun diese Lection in allen vier Ecken gemachet hast/ und also wiedrumb so steheft/ alwo du angefangen/ so glitzire vorauss/ dass du mit deiner R. Hand den Stock an der einen Spitzen hast/ und mit der L. den Stock ohngesehrdrey spannen von selbiger spitzen/ wie N: 7. geschehen.
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| <poem>The zwey Spaniol Stockaden in allen
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vier Ecken/ </poem>
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|II. Alss glissiredie L. an die rechte Hand/ biss ans dicke Ende/ und mit der R. Hand glissire naus biss ans Ort wo die L. Hand gewisen ist/ und tritt mit deinen R. Fuss vor/ wie N:9. zeiget/ glissire die R. Hand an die L. Hand biss ans dicke Ende/ und mit der L. Hand glissire naus biss ans Ort/ wo die rechte hand gewesen ist und tritt mit deinen L. Fuss vor/ und also mache es in allen vier Ecken/ biss du wiedrumb zustehen kombst wo du angefangen hast/ und zwar jederzeit lincks herumb.
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|III. Mache die zwey Sapniol-stockade half herum/ als ersilich hinter dich/ hernach halb herumb/ wiedrumb an selbigen Ort/ wo du erst gestanden/ dann auff deine lincke seiten/ ferner halb herumb auf deine R. seite/ zulckt wiedrum an den ort/ wo du zum Anfange gestanden/ In diesen Stockaden mustu dich jederzeit l herum fehren/ es wird aber glissiret und zugetreten/ wie in der vorhergehenden andern Lection.
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|IV. Mache nur eine Spaniol-stockade halb herumb/ als indem du stehest wie du hast angefangen/ so mache eine Stockade hinter dich l. halb herum/ und trit mit deinen R. Fuss vor/ wie N:10. zeiget/ hernach eine Spaniol-stockade wiedrum an den Ort/ wo du erstlichen gestanden R. herumb/ und tritt mit deinen L. Fuss vor/ weiter auf deine l. seite lincks herumb/ und tritt mit deinen R. Fuss vor/ folgends auf deine R. seite halb R herum/ und tritt mit deinen lincken fuss vor/ und zulekt lincks herumb an den Ort/ allwo du angefangen hast/ und trit mit deinen rechten fuss vor/ und mache noch eine Stockade/ Es muss zu jeden Tritt eine Spaniol-stockade gemacht werden/ zu dieser Spaniol-stockade glissirest du mit R. und L. hand/ wie in den vorhergehenden Lectionibus gedacht worden.
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|V. Gleich wie die zwey Spaniol-stockaden in alle vier Ecken gemacht werden/ also kan es auch etzliche mahl vor und hinter sich geschehen.

Revision as of 02:50, 30 November 2013

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