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Page:Deutliche Erklårung der Fechtkunst (Jean Daniel L'Ange) 1664.pdf/143

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Cap. XXXIII.

Auff was arth die verfallene Stöβ gemacht werden.

ERstlich kan die verfallene secunda gebraucht werden, wan man dem Feind eine fainte inwendig nach dem Leib machet, Er aber liegen bleibt, so verkehre man die Hand weit in die secunda, lasse den Degen mit dem Leib zur lincken sincken, und lædire ihn in verfallener secunda, auff daβ der Adversarius in der parade der Klingen, und im contra-stoβ des Leibs verfehle, wie an gegen über gesetzter LXI. Figur zubeobachten: Dieser stoβ ist auch gut im passiren zu gebrauchen. Lieget man dan beederseits in einer hohen quarta, so cavire man durch, schlage dem Feind auβwendig ein wenig an seine schwäche nach dem Kopff zu, lasse alsdan die Kling fallen, und stosse die secunda unterm Arm; Dieses alles muβ in einem tempo geschehen, und wird solches auch eine verfallene secunda genennet.

Zweytens, wan man sich zugleich mit dem Feind wolte in die quarta légen, ihme seine Kling zu stringiren, und stelte sich, ob man ihme die quarta über das Gefäβ hinein zustossen besinnet, so lasse man doch die Klinge fallen, und stosse ihm behände inwendig unter dem Gefäβ die quarta nach dem under-Leib, so wird er im pariren der Klingen verfehlen, und wird dieser stoβ die verfallene quarta genandt.

Was dan letztlich die verfallene quarta auβwendig belanget, geschiehet solche also, wan man zugleich mit dem Adversario in der tertia sich befindet, so lasse man die spitz biβ an des Feindes Elnbogen fortgehen, den Degen auβwerts unter den Arm fallen, und stosse also in der quart fort, auch halte man zugleich die lincke Hand vor, welches in allen diesen stössen beobachtet werden muβ, umb des Feindes Degen von sich abzuweisen, dieses ist von den besten stössen einer.