Wiktenauer logo.png

Difference between revisions of "Page:Cod.10825 011ar.png"

From Wiktenauer
Jump to navigation Jump to search
Page body (to be transcluded):Page body (to be transcluded):
Line 1: Line 1:
'''A'''n den hochzeytlichen festen hetten sie dise kurtzweil, wann die alten beyeinander waren, so musten die jungen einen schwerttantz halten, und über die plossen schwerter fein artlich tantzen, unnd welcher dann das best that, der hets mechtig wol geschaft. Sie hatten auch den gebrauch, wann einer seinen feind, der ein grosser herr gewesen, in dem krieg erlegt hette, das sie im sein haubt abschlugen und sein hirnschal in silber oder gold nach jedes vermögen einfaszen, und an den festtägen daraus truncken, und liessend auch ire kinder, und sonst niemand daraus trincken, er hette dann zuvor zeugknus, das er ein taugenlicher mann zu der gewher were, und im krieg einen oder mer vom leben zu dem tod gebracht hette. Diser , und sonst keiner, darf aus disem Eergeschirr trincken. Gar keinen kaufman haben sie zu inen komen lassen, der inen frembde kleidung oder kirsenwerck, clainaten und andere getzierd zufieren wollen, saind auch aus ir manier der klaidung nie kommen, haben kain frembde zugebrauchen nicht gestattet, mit diser gewonhait seind die Teutschen anfangklich herkomen, und haben sich dermassen, so vest und tapffer darinnen gehalten, das sie durch ir mannliche redlichkeit gar nahe alle land, als Hispanien, Franckreich, Italien, Grecien, Asien unnd Aphrica,, durchzogen, bekrieft, bewont, und verste stett darinnen gebaut haben, unnd den Römern durch ettliche hundert jar, grossen abpruch mit irer ritterlichen übung und streitten bewisen, an mer orten wol schachte mit inen gehalten, jetz ob, dann unden gelegen, und zuletst aus Teutschen landen gar vertriben bis zuletst Julius der erst kaiser, das tail so jetzt franckreich genant wirt, aber zu der zeit (.wie ''Aventinus'' schreibt.) Teutsch gewesen, durch siben jar lang bekriegt und erobert, unnd also den reinstrom zu ainer grenitzen des römischen reichs gemacht hat. Es haben auch die kriegsweiber so die Lateiner ''Amazones'' nennen, iren ursprung von den Teutschen, die mit grossem hauffen das land Scithia eingenomen unnd lange zeit darinnen gewont, und andere länder daraus bekriegt haben. Sie seind auch under irer künigin ''Pentesilla'' vor Troia, im streitt wider die Griechen, in allen ritterlichen rüstungen zu rosz und fusz, mit grossen eeren gesehen worden. Das ist nun ongefarlich mit ainer kurtzen summarien, das herkomen und gesatz unserer alten Teutschen, so inen von dem künig ''Tuiston'' dem Encklin ''Noe'', unnd ''Herman'' irem künig fürgeschriben, und zuhalten auf gesetzt worden sein.
+
<section begin="1"/>'''A'''n den hochzeytlichen festen hetten sie dise kurtzweil, wann die alten beyeinander waren, so musten die jungen einen schwerttantz halten, und über die plossen schwerter fein artlich tantzen, unnd welcher dann das best that, der hets mechtig wol geschaft. Sie hatten auch den gebrauch, wann einer seinen feind, der ein grosser herr gewesen, in dem krieg erlegt hette, das sie im sein haubt abschlugen und sein hirnschal in silber oder gold nach jedes vermögen einfaszen, und an den festtägen daraus truncken, und liessend auch ire kinder, und sonst niemand daraus trincken, er hette dann zuvor zeugknus, das er ein taugenlicher mann zu der gewher were, und im krieg einen oder mer vom leben zu dem tod gebracht hette. Diser , und sonst keiner, darf aus disem Eergeschirr trincken. Gar keinen kaufman haben sie zu inen komen lassen, der inen frembde kleidung oder kirsenwerck, clainaten und andere getzierd zufieren wollen, saind auch aus ir manier der klaidung nie kommen, haben kain frembde zugebrauchen nicht gestattet, mit diser gewonhait seind die Teutschen anfangklich herkomen, und haben sich dermassen, so vest und tapffer darinnen gehalten, das sie durch ir mannliche redlichkeit gar nahe alle land, als Hispanien, Franckreich, Italien, Grecien, Asien unnd Aphrica,, durchzogen, bekrieft, bewont, und verste stett darinnen gebaut haben, unnd den Römern durch ettliche hundert jar, grossen abpruch mit irer ritterlichen übung und streitten bewisen, an mer orten wol schachte mit inen gehalten, jetz ob, dann unden gelegen, und zuletst aus Teutschen landen gar vertriben bis zuletst Julius der erst kaiser, das tail so jetzt franckreich genant wirt, aber zu der zeit (.wie ''Aventinus'' schreibt.) Teutsch gewesen, durch siben jar lang bekriegt und erobert, unnd also den reinstrom zu ainer grenitzen des römischen reichs gemacht hat. Es haben auch die kriegsweiber so die Lateiner ''Amazones'' nennen, iren ursprung von den Teutschen, die mit grossem hauffen das land Scithia eingenomen unnd lange zeit darinnen gewont, und andere länder daraus bekriegt haben. Sie seind auch under irer künigin ''Pentesilla'' vor Troia, im streitt wider die Griechen, in allen ritterlichen rüstungen zu rosz und fusz, mit grossen eeren gesehen worden. Das ist nun ongefarlich mit ainer kurtzen summarien, das herkomen und gesatz unserer alten Teutschen, so inen von dem künig ''Tuiston'' dem Encklin ''Noe'', unnd ''Herman'' irem künig fürgeschriben, und zuhalten auf gesetzt worden sein.<section end="1"/>
  
'''A'''us disem guthertziger fechter unnd leser kanst du abnemen, was dise harte ritterliche übung, so unsere uralten Teutschen so vest gehalten, allem Teutschland für ein grosse freihait, eer, und ewigs lob geben hat, unnd wann es noch also in Teutschen landen (.der ritterlichen und manlichen übung halben.) stünde, und die ritterliche kunst in so hohem werdt gehalten, und daneben andere laster, als wucher, spil, überessen und trincken, gotzlestern, und verachtung aller guten künste, sambt anderen leichtvertigkait, vermitten und gestrafft würden, was grosse nutz, lob und eer, allem Teutschland noch heuttigstags daraus widerumb erspriessen möcht. Es seind aber alle laster erstlich an der fürsten höve, auch in den stetten und dörffern, dermassen so gewaltig eingerisszen, dadurch die miszbreuch dahin gewachsen, das die irrsal unnd untugend, aus alter böser gewonhait, laider wie ein gesatz gehalten werden, das dann offentlich am tag ligt, und menigclich sihet, wie die sach ein jämerliche gestalt hat.
+
<section begin="2"/>'''A'''us disem guthertziger fechter unnd leser kanst du abnemen, was dise harte ritterliche übung, so unsere uralten Teutschen so vest gehalten, allem Teutschland für ein grosse freihait, eer, und ewigs lob geben hat, unnd wann es noch also in Teutschen landen (.der ritterlichen und manlichen übung halben.) stünde, und die ritterliche kunst in so hohem werdt gehalten, und daneben andere laster, als wucher, spil, überessen und trincken, gotzlestern, und verachtung aller guten künste, sambt anderen leichtvertigkait, vermitten und gestrafft würden, was grosse nutz, lob und eer, allem Teutschland noch heuttigstags daraus widerumb erspriessen möcht. Es seind aber alle laster erstlich an der fürsten höve, auch in den stetten und dörffern, dermassen so gewaltig eingerisszen, dadurch die miszbreuch dahin gewachsen, das die irrsal unnd untugend, aus alter böser gewonhait, laider wie ein gesatz gehalten werden, das dann offentlich am tag ligt, und menigclich sihet, wie die sach ein jämerliche gestalt hat.<section end="2"/>
  
'''U'''nser uralten fromme Teutschen, haben lang kainen frembden kauffman, frembd claidung, und kostliche rüstung zu inen zufüeren, gestattet. Noch vilminder dieselben bey inen zumachen und zutragen, zugelassen, ja sie hetten sich geschambt, das sie aus irer Teutschen ritterlichen art und gewonhait gangen weren. Die Spartaner schlugend ainen irer kriegszleut zutodt,
+
<section begin="3"/>'''U'''nser uralten fromme Teutschen, haben lang kainen frembden kauffman, frembd claidung, und kostliche rüstung zu inen zufüeren, gestattet. Noch vilminder dieselben bey inen zumachen und zutragen, zugelassen, ja sie hetten sich geschambt, das sie aus irer Teutschen ritterlichen art und gewonhait gangen weren. Die Spartaner schlugend ainen irer kriegszleut zutodt,<section end="3"/>

Revision as of 00:11, 19 April 2014

This page needs to be proofread.

An den hochzeytlichen festen hetten sie dise kurtzweil, wann die alten beyeinander waren, so musten die jungen einen schwerttantz halten, und über die plossen schwerter fein artlich tantzen, unnd welcher dann das best that, der hets mechtig wol geschaft. Sie hatten auch den gebrauch, wann einer seinen feind, der ein grosser herr gewesen, in dem krieg erlegt hette, das sie im sein haubt abschlugen und sein hirnschal in silber oder gold nach jedes vermögen einfaszen, und an den festtägen daraus truncken, und liessend auch ire kinder, und sonst niemand daraus trincken, er hette dann zuvor zeugknus, das er ein taugenlicher mann zu der gewher were, und im krieg einen oder mer vom leben zu dem tod gebracht hette. Diser , und sonst keiner, darf aus disem Eergeschirr trincken. Gar keinen kaufman haben sie zu inen komen lassen, der inen frembde kleidung oder kirsenwerck, clainaten und andere getzierd zufieren wollen, saind auch aus ir manier der klaidung nie kommen, haben kain frembde zugebrauchen nicht gestattet, mit diser gewonhait seind die Teutschen anfangklich herkomen, und haben sich dermassen, so vest und tapffer darinnen gehalten, das sie durch ir mannliche redlichkeit gar nahe alle land, als Hispanien, Franckreich, Italien, Grecien, Asien unnd Aphrica,, durchzogen, bekrieft, bewont, und verste stett darinnen gebaut haben, unnd den Römern durch ettliche hundert jar, grossen abpruch mit irer ritterlichen übung und streitten bewisen, an mer orten wol schachte mit inen gehalten, jetz ob, dann unden gelegen, und zuletst aus Teutschen landen gar vertriben bis zuletst Julius der erst kaiser, das tail so jetzt franckreich genant wirt, aber zu der zeit (.wie Aventinus schreibt.) Teutsch gewesen, durch siben jar lang bekriegt und erobert, unnd also den reinstrom zu ainer grenitzen des römischen reichs gemacht hat. Es haben auch die kriegsweiber so die Lateiner Amazones nennen, iren ursprung von den Teutschen, die mit grossem hauffen das land Scithia eingenomen unnd lange zeit darinnen gewont, und andere länder daraus bekriegt haben. Sie seind auch under irer künigin Pentesilla vor Troia, im streitt wider die Griechen, in allen ritterlichen rüstungen zu rosz und fusz, mit grossen eeren gesehen worden. Das ist nun ongefarlich mit ainer kurtzen summarien, das herkomen und gesatz unserer alten Teutschen, so inen von dem künig Tuiston dem Encklin Noe, unnd Herman irem künig fürgeschriben, und zuhalten auf gesetzt worden sein.

Aus disem guthertziger fechter unnd leser kanst du abnemen, was dise harte ritterliche übung, so unsere uralten Teutschen so vest gehalten, allem Teutschland für ein grosse freihait, eer, und ewigs lob geben hat, unnd wann es noch also in Teutschen landen (.der ritterlichen und manlichen übung halben.) stünde, und die ritterliche kunst in so hohem werdt gehalten, und daneben andere laster, als wucher, spil, überessen und trincken, gotzlestern, und verachtung aller guten künste, sambt anderen leichtvertigkait, vermitten und gestrafft würden, was grosse nutz, lob und eer, allem Teutschland noch heuttigstags daraus widerumb erspriessen möcht. Es seind aber alle laster erstlich an der fürsten höve, auch in den stetten und dörffern, dermassen so gewaltig eingerisszen, dadurch die miszbreuch dahin gewachsen, das die irrsal unnd untugend, aus alter böser gewonhait, laider wie ein gesatz gehalten werden, das dann offentlich am tag ligt, und menigclich sihet, wie die sach ein jämerliche gestalt hat.

Unser uralten fromme Teutschen, haben lang kainen frembden kauffman, frembd claidung, und kostliche rüstung zu inen zufüeren, gestattet. Noch vilminder dieselben bey inen zumachen und zutragen, zugelassen, ja sie hetten sich geschambt, das sie aus irer Teutschen ritterlichen art und gewonhait gangen weren. Die Spartaner schlugend ainen irer kriegszleut zutodt,