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Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/291
Außnemen mit halber schneid.
STell dich in die Underhut zur Lincken, dem Wechsel gleich, also das die halb schneide gegen deinem widerpart stande, sticht dein widerpart auff dich gegen deinem gesicht, so nim solches mit halber schneid von deiner Lincken ubersich aus, gegen deiner Rechten starck in einem riß, also das dein klingen oberhalb deinem Kopff wider umbschiesse in rechten Ochsen, von dan nen[!] stich gegen seiner Brust, und in solchem stich verwende die Lang schneid undersich, unnd kom wider in die lincke Underhut, von dannen nim wider aus wie vor.
Wie du nun mit halber schneid ubersich aus zu nemen gelehrt bist, also kanstu auch mit Langer schneid und mit der flech ubersich außschlagen, und das aus beiden Underhuten, was aber weiter vom Versetzen nötig, hastu hievor im Schwerdt und Dusacken nach der lenge gehört.
In disem Capitel wirt gehandelt vom Wechseln, Nachreisen, Bleiben, Fühlen, Zucken unnd Winden.
Cap. 8.
DUrchwechseln ist zweyerhand, eins das do under seinem Wehr durch, so darumb Durchwechseln genant, Das ander so oben umb die klingen von einer seiten zur andern volbracht wirt, welches Umbwechseln genant wirt, Durchwechseln treib also, zum ersten wann du ein hauw auff deinen gegen man führest, es sey oben oder unden zum leib, so merck in dem du herhauwest ob er gegen deinem hauw aufffehrt den zu versetzen, wirstu solches gewahr, so laß als