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Difference between revisions of "User:Michael Sims/sandbox"
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Michael Sims (talk | contribs) m (→Treatise: Waiting on Reinier for #'s 12 & 13 in Caput 3) |
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Hieher gehören auch die in der Fecht-Kunst gebräuchliche termini, und was deren deutung. | Hieher gehören auch die in der Fecht-Kunst gebräuchliche termini, und was deren deutung. | ||
1. Approchiren, herbey rucken. | 1. Approchiren, herbey rucken. | ||
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2. Caminiren, gehen und den Feind suchen zu verletzen. | 2. Caminiren, gehen und den Feind suchen zu verletzen. | ||
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3. Attaquiren, dem Feind an die Kling gehen. | 3. Attaquiren, dem Feind an die Kling gehen. | ||
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4. Engagiren, die Kling gewinnen. | 4. Engagiren, die Kling gewinnen. | ||
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5. Battiren, an die Kling schlagen / oder mit dem Fuβ an die Erde klappen. | 5. Battiren, an die Kling schlagen / oder mit dem Fuβ an die Erde klappen. | ||
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6. Appelliren, einen zum stoβ oder parade bewegen. | 6. Appelliren, einen zum stoβ oder parade bewegen. | ||
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7. Stringiren, die Kling dempfen oder bezwingen. | 7. Stringiren, die Kling dempfen oder bezwingen. | ||
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8. Ligiren, den Degen anbinden oder umbtrehen. | 8. Ligiren, den Degen anbinden oder umbtrehen. | ||
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9. Caviren, unden durch oder oben über gehen. | 9. Caviren, unden durch oder oben über gehen. | ||
+ | |||
10. Allongiren, auβstossen. | 10. Allongiren, auβstossen. | ||
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11. Pariren, ausnehmen / den stoβ abschlagen. | 11. Pariren, ausnehmen / den stoβ abschlagen. | ||
+ | |||
14. Voltiren, sich umbtrehen. | 14. Voltiren, sich umbtrehen. | ||
+ | |||
15. Seffiren, den Degen ergreiffen. | 15. Seffiren, den Degen ergreiffen. | ||
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16. Rumpiren, die mensur brechen. | 16. Rumpiren, die mensur brechen. | ||
+ | |||
17. Retrahiren, sich zu rück begeben. | 17. Retrahiren, sich zu rück begeben. | ||
+ | |||
18. Disarmiren, den Degen nehmen. | 18. Disarmiren, den Degen nehmen. | ||
+ | |||
19. Ludiren, den Feind auff die Erde werffen. | 19. Ludiren, den Feind auff die Erde werffen. | ||
+ | |||
20. Faintiren oder fainte, den Feind zu verführen umb seine blösse zugewinnen. | 20. Faintiren oder fainte, den Feind zu verführen umb seine blösse zugewinnen. | ||
+ | |- | ||
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+ | | | ||
+ | |'''Cap. VI.''' | ||
+ | |||
+ | Wie man die nahe und weite Mensur erkennen soll. | ||
+ | |||
+ | Erstlich muβ man wohl lernen erkennen / wie und wan man mit seiner schwäche auff des | ||
+ | Feindes schwäche kommen soll und kan / welches da ist die weite mensur, worin man den Feind nicht | ||
+ | verletzen mag / weil er zu weit abgelegen ist / ohne zweymahl fortsetzung des rechten Fusses / und | ||
+ | dan einmahl mit dem Lincken / umb mit der stärcke des Feindes schwäche zu gewinnen / wie gegen | ||
+ | übergesetzte Figur Num. VI. zeiget / und dabey doch nichtes desto minder allzeit gesuche werden | ||
+ | muβ / den Feind in einem tempo zuverletzen / so aber in der weiten mensur nicht geschehen kan / als | ||
+ | mit sonderbarer grosser geschwindigkeit. | ||
+ | |||
+ | Zweytens / die nahe oder rechte mensur betreffend / so geschiehet solche mit geschwinder | ||
+ | fortsetzung des rechten Fusses und Faust / darauβ der stoβ erfolgt / alsdan kan man in einem tempo | ||
+ | mit auβgestrecktem Arm / richtigem Leib / und fortgesetztem Fuβ den Feind verletzen / es geschehe | ||
+ | gleich in der secunda, tertia oder quarta, wie in nachfolgendem VII. Cap. su sehen / und die Figur | ||
+ | Num. VII. auβweiset. | ||
+ | |- | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | |Cap. V. | ||
+ | |||
+ | Von bewegung des Leibes / Hand und Fusses / wan man die mensur gewunnen oder erst gewinnen | ||
+ | wil. | ||
+ | |||
+ | In der ersten motion hat man sich wohl vorzusehen / wan man umb des Feindes schwäche | ||
+ | zugewinnen / den Leib fortrucket / daβ man die Kling nicht zu starck stringire, dadurch dan der Leib | ||
+ | zu weit entblöset wird / und der Feind desto leichter gelegenheit bekomt zu caviren und zu zustossen / | ||
+ | dan das ist gewiβ und wohl zu mercken / daβ der Feind genaw observirt, auch den allergeringsten | ||
+ | vortheil und blösse / so ihm gegeben wird / desto besser seinen stoβ fort zusetzen / deswegen sage ich | ||
+ | auβtrucklich / das Fuβ und Hand mit einer grossen vorsichtigkeit müssen beweget werden / wie schon | ||
+ | zuvor gesagt. | ||
+ | |- | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | |'''Cap. VI.''' | ||
+ | |||
+ | Wie man approchiren und die schwäche gewinnen sol. | ||
+ | |||
+ | Alhier muβ wohl betrachtet werden / wan man sich in der weiten mensur befindet / daβ man | ||
+ | mit rechtem Fuβ und steiffem Arm fort rucke / und so bald den lincken Fuβ an dessen stell bringe / da | ||
+ | man sich dan mit der stärcke auff des Feindes schwäche befinden wird / es sey in: ein oder anderer | ||
+ | positur. | ||
+ | |- | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | |'''Cap. VII.''' | ||
+ | |||
+ | Wie man die drey Hauptstöβ recht auβstossen sol. | ||
+ | |||
+ | Erstlich / wan man in dem approchiren die mensur und schwäche in der quart gewonnen hat / | ||
+ | welches geschiehet zwischen der tertia und quarta, als / da man sich mit der schneide des Degens auff | ||
+ | des Feindes Klinge befindet / dan so bald das tempo in acht genommen und die rechte Hand in die | ||
+ | quart, doch etwas hoch verwendet ist / muβ die Spitze nach des Feindes Leib gerichtet / mit | ||
+ | auβstreckung des Arms / fortsetzung des rechten Fusses / und wendung des Leibes / der stoβ | ||
+ | geschehen / damit in dem auβstossen die Spitze des Degens / die beede Schultern und Füsse / so wohl | ||
+ | ohn bewegt / als auch ferner in einer geraden Linien stehen bleiben mögen / also / daβ des Feindes | ||
+ | Degen die rechte gerade Linien vorbey gehe / und von dem Leib abgewendet werde / da dan nicht | ||
+ | schaden kan / wan man die lincke Hand zu hülff nimbt / wie die Figur Num. VIII. præsentiret. | ||
+ | |||
+ | Was aber die quart untern Arm betrifft / kan solche angebracht werden / wan man dem Feind | ||
+ | seine Kling in der quarta starck würd engagirt, und die Spitz nidergezwungen haben / auch mehr blöβ | ||
+ | auβwerts unterm Arm / als inwendig hat / so stosse man die quart in die rechte seyte fort / und halte | ||
+ | die lincke Hand vor / damit des Feindes contra tempo verhütet werde / welchen stoβ die Frantzosen | ||
+ | eine flanconade nennen / wie die Figur Num. LIII. besaget. | ||
+ | |||
+ | Was die Tertia auff sich hat / ist zu mercken / daβ so der Feind in der Quarta parirt, man | ||
+ | geschwind under der Klingen durch cavire, und zugleich die mensur breche / und den rechten Fuβ zu | ||
+ | rück ziehe; Alsdan kan man dem Feind eine Tertz übern Arm stossen / welches mit getreherem Leib / | ||
+ | fortsetzung des Fusses / und starcker ein wenig nach der Secunda zu gewendeter Faust geschiehet / | ||
+ | daβ des Feindes Degen auβ der rechten Linien möge gezwungen werden / wie die IX. Figur darthut; | ||
+ | und nach geschehenem stoβ allezeit den Leib zuruck gezogen / und man sich wieder in die vorige | ||
+ | postur stellen / auff daβ der Feind in dem nachstossen nicht erreichen möge. | ||
+ | |||
+ | Solte dan der Feind die Tertia pariren, in die höhe fahren / und suchen unden in der secunda | ||
+ | zuverletzen / so komme man ihm vor / breche nur die mensur, cavire auβwarts über der Klingen | ||
+ | herunter / und parire ihm in der secunda wie an der Figur Num. XIII. zusehen / und stosse ihm in | ||
+ | derselben nach / auff daβ die rechte Hand in der secunda hoch seye / der Kopf und Leib niedrig / also / | ||
+ | daβ des Feindes Degen hinden vorbey gehen möge / und die lincke Hand wohl vorm Gesicht | ||
+ | gehalten / mit vorwerts gebogenem Leib / nach auβweiβ beygefügter Figur Num. X | ||
+ | |||
+ | In diesem stoβ ist zu mercken / wan er geschehen / daβ man die Hand wieder mit dem Degen | ||
+ | an des Feindes Waffen bringe / und mit brechung der mensur, auff das der Feind nicht einen nachstoβ | ||
+ | vollbringe / man kan ihm auch die quart oben über den Arm nachstossen / wie Num. LIII. zeiget. | ||
+ | |||
+ | Nota: Hier ist hochnötig zu mercken / daβ man in allen stössen den lincken Fuβ ohnbewegt | ||
+ | stehen lasse / und nicht / wie Etliche im unnützen und verderblichen gebrauch haben / selbigen / wan | ||
+ | sie auβstossen / umblegen und fortrutschen / das lincke Knie auff die Erde biegen / in meinung | ||
+ | dardurch weiter zu reichen / und dem rechten Schenckel den gantzen Last des Leibes auffladen / | ||
+ | dardurch sie sich dan nimmermehr in einem tempo reteriren, auch wohl gar dem Feind vor die Füβ | ||
+ | fallen / und also umb schön Wetter zu bitten / gezwungen werden können. | ||
+ | |- | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | |'''Cap. VIII.''' | ||
+ | |||
+ | Wie man pariren und nachstossen sol. | ||
+ | |||
+ | Wan der Feind einem die Klinge gewonnen / und eine blöse in die quart hat zuzustossen / soll | ||
+ | man wohl in acht nehmen / daβ man dargegen geschwind mit einem steiffen Arm parire, wie die Figur | ||
+ | Num. XI. darstelt / und in der quart gleichfals nachstosse / doch seye die parade nicht zu starck / daβ | ||
+ | man nicht zu weit auβ der Linien komme / und eine grosse blöβ dem Feind undern Arm gebe / auch er | ||
+ | dardurch zu caviren und die Tertia übern Arm zustossen veruhrsacht werde / desgleichen ist zu | ||
+ | observiren, daβ der Widersacher nicht etwan die Hand in die secund wende / und in derselben | ||
+ | inwendiges Leibes nachstosse / welchen stoβ die lincke Hand verhüten kan. | ||
+ | |||
+ | Die Parada in der Tertia geschiehet also. | ||
+ | |||
+ | Wan der Feind die schwäche in der tertia würd gewonnen haben / und einen stoβ in selbige | ||
+ | zuthun gesinnet ist / So breche man geschwind ein wenig die mensur, parire denselben mit einer Tertz, | ||
+ | wie in der / mit Num. XII. bezeigneten Figur zusehen / und stosse übern Arm nach / wie an der | ||
+ | vorhergehenden Figur Num. IX. geschiehet. Dem Feind aber solch sein vornehmen zuverhindern / in | ||
+ | dem er vermeint in der tertia zuverletzen / cavire man unden durch / gewinne ihm mit engagirung in | ||
+ | der quart seine schwäche / und stosse also in derselben fort / wie die Figur Num. VIII. zeiget. Man kan | ||
+ | ihm auch die quarta under dem Arm nachstossen / wie im tempo-stoβ zusehen / aber die lincke Hand | ||
+ | muβ vorgehalten werden dem Feind etwa ein contra tempo zuverhindern. | ||
+ | |||
+ | Was die Parada unten in der Secund belanget / procedirt man also. | ||
+ | |||
+ | So man sich mit seinem Widersacher in der secunda befindet / und derselbige darinn einen | ||
+ | stoβ wird auβstrecken / muβ man denselben unterwerts in der secunda, die Hand fast an die prima | ||
+ | gewendet / pariren, wie die Figur Num. XIII. zeigt / und ihme oben übern Arm in der quarta | ||
+ | nachstossen / wie in dem tempo stoβ Num. LII. zusehen ist / dabey aber muβ mit der lincken Hand | ||
+ | herzu geruckt und unten wohl achtung gegeben werden / daβ man des Feindes contra stoβ parire und | ||
+ | mit der Hand abwende / und nicht zugleich mit dem Feind verletzt werde. | ||
+ | |||
+ | In der secund in die höhe zu pariren. | ||
+ | |||
+ | Befindet man sich mit seinem Feind in der tertia oder quarta, und er darin einen stoβ will | ||
+ | übern Arm versetzen / so beuge man geschwind den Leib und die Knie wie auch das Haupt niedrig / | ||
+ | die Hand in der höhe nach der secund zu / wie in der Figur Num. XIV. vorgestelt ist / so wird der stoβ | ||
+ | überhin gehen / und an des Feindes Leib sich unten eine blöβ finden / so er nicht in acht nimbt / alsdan | ||
+ | last man die Kling auβwerts unter dem Arm nur durchsincken / und versetze ihm also eines in der | ||
+ | secunda, wie vornen Num. X. zusehen ist. | ||
+ | |||
+ | In allen diesen stössen und paraden ist wohl zu mercken / daβ man sich nach gethanem stoβ | ||
+ | so bald zu rück ziehe / und sich widerumb in einer guten postur befinde. | ||
+ | |- | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | |'''Cap. IX.''' | ||
+ | |||
+ | Auff was manier man die Kling engagiren sol. | ||
+ | |||
+ | Vor allen dingen ist wohl zu mercken / wan man dem Feinde seine schwäche gewinnen will / | ||
+ | daβ mans mit seiner stärcke auff des Feindes schwäche mit grosser behutsamkeit thue / dan man muβ | ||
+ | dem Feind die Kling nicht zu hart stringiren, auff daβ man sich nicht selber zuviel entblösse / und dem | ||
+ | Feind dardurch gelegenheit gebe / so wohl in so vorfallender blösse zu caviren als auch zuzustossen / | ||
+ | wie droben schon in Cap. V. gemeldet worden. | ||
+ | |- | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | |'''Cap. X.''' | ||
+ | |||
+ | Von der einfachen cavationen, und darein zu stossen / und zwar der erste stoβ in die quart. | ||
+ | |||
+ | So man sich mit dem Feind zugleich in der auβwendigen Tertz befindet / muβ man / wan der | ||
+ | Feind die Kling engagiren will / fort rucken / die erste motion die er thun wird / wohl observiren, in | ||
+ | deme Er die Kling zu gewinnen vermeint / so bald suchen ihme solche zu entfüren / durch caviren, | ||
+ | und ihme die quart inwendig stossen / wie die Figur Num. XV. zeiget und so bald der stoβ geschehen / | ||
+ | die mensur brechen und sich in vorige postur bringen / daβ man dem Feind desto besser wieder | ||
+ | begegnen kan. | ||
+ | |||
+ | Der cavation-stoβ in der Tertz. | ||
+ | |||
+ | Lieget man beederseits inwendig in der quart, und der Feind die Kling darin engagiren will / | ||
+ | so verliehre man das tempo ja nicht / sondern nehme sich wahr / daβ so bald er die Klinge nur anrühret | ||
+ | / man unten durch cavire, und ihme in die blöse (die er / in dem er die Kling seiner meinung nach | ||
+ | nicht findet / und sich verfähret / überflüssig gibt) die Tertz übern Arm stosse / wie in beygefügter | ||
+ | Figur Num. XVI. zu sehen / alsdan nach geschehenem stoβ die mensur breche / und sich in vorige | ||
+ | postur wieder zur defension stelle. | ||
+ | |||
+ | Der cavation-stoβ in der secunda geschiehet also. | ||
+ | |||
+ | Wan man etwan mit dem Adversario zugleich in hoher postur stünde / daβ die Spitzen der | ||
+ | Degen gegen dem Gesicht gerichtet / und der Feind sein Rapier sincken liesse / einem die Kling unden | ||
+ | engagiren, selbige auffheben und einen stoβ versetzen wolte / so seye man vorsichtig / cavire | ||
+ | geschwind und versetze ihm also eines in der secunda unterm Arm / wie die Figur Num. XVII. | ||
+ | darthut / breche alsdan die mensur, und erhebe den Degen unten in die höhe nach der secunda, damit | ||
+ | der Adversarius nicht etwan in derselbe einen nachstoβ volbringe. | ||
+ | Desgleichen wan der Adversarius einem die Kling in der secunda oben herunter trucken oder | ||
+ | engagiren wolte / so kan man gleichfals durch caviren, und ihm in der secunda oben übern Arm | ||
+ | wieder hinein stossen / wie Num. XXVIII. gesehen wird. | ||
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Revision as of 20:12, 22 June 2017
Test work for L'Ange transcription