Images
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Completed Translation (from Augsburg I)  by Cory Winslow
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Augsburg Transcription I (1450s) [edit] by Dierk Hagedorn
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Vienna Transcription I (1480s) [edit] by Carsten Lorbeer, Julia Lorbeer, Andreas Meier, Marita Wiedner
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Salzburg Transcription (1491) [edit] by Dierk Hagedorn
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Vienna Transcription II (1512) [edit]
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Dresden Transcription (Mair) (1542) [edit] by Pierre-Henry Bas
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Vienna Transcription (Mair German) (1550s) [edit] by Anton Kohutovič
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Vienna Transcription (Mair Latin) (1550s) [edit]
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Munich Transcription (Mair) (1540s) [edit] by Saskia Roselaar
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Augsburg Transcription II (1553) [edit] by Werner Ueberschär
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Munich Transcription (1556) [edit]
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Rostock Transcription (1570) [edit] by Dierk Hagedorn
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Master Liechtenauer's Art
1
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Young knight learn Have love for God, women, and virgins honor,
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2
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So waxes your learning, And learn
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3
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things that adorn you And in wars sorely court
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4
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Wrestle well, grappler. Glaive, sword, and messer
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5
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Manfully handle, And in others’ hands ruin.
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6
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Hew therein and hit there, Let hang, and let drive,
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7
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So that your wisdom one May masterfully prize.
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[1r] Maister liechtennawers kunst
Jůnck ritter lern got lieb hab frawen vnd Junckfrawen ere So wechst dein lere Vnd lern dinck das sich zieret Vnd in kriegen ser hofieret Ringens gute fesser Gleuen swert vnd messer Manlichen bederben Vnd In andern henden verderben Hawe drein vnd triffe dar lasse hengen vnd lasse far Das man dein weis Müg maisterlichen preis
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[82r] Das Buch so noch zum langen Schwert gehort.
[84r] Junng Ritter Leren Got lieb haben / frawen vnd Junckhfrawen/ Eern. so wechst dein Lerrn / Vnnd Leren ding das sich zieret / Vnnd Inn kriegen seer hoffieret / Rinngens guote fesser / Glorien schwert vnnd messer / Mannlichen bederben / Vnnd Inn anndern hennden verderben / Haw darein vnnd triffe. dar lasse hengen. vnnd lasse far / das man dein weysz / mög Maisterlichen Preysz.
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[71r] Nachuolget ferrer ein kurtzer bericht auf die vorbemelten Stend Im Schwert
Jung ritter leren Got liebhaben / frawenn vnnd Jungkfrawen Eere / so wechst dein lere / vnnd lerne ding das sich zieret / vnd in kriegenseer hofieret / Ringens gute fesser. Glorienn Schwert vnnd messer / manlichen bederbenn / vnnd in andern henden verderben / Haw darein vnnd triffe, dar lasse hengen / vnd lasse vor / das man dein weis / mug maisterlichn preis.
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[81r] Brevis Habituum Ensis longioris expositio
Prima omnium cura
sit ut colas deum et ames, muliebrem sexum honores,
et eo modo gloria tua augebitur:
eo discas,
quae te deceant,
in bello et ubique virtute et robore virium utere,
ita ut fortitudo tua omnibus
probetur.
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[1r] Iungkh Ritter lern Gott lieb zehaben. frawen und Iungkfrawen Ehere, so wechst dir lob und Ehere. vbe Ritterschaft, und lere Kunst die dich zieret, vnnd Inn Kriegen zu Eern hofieret. Ringes gutt sezzer glefen. sper. schwert. vnd Messer mandlich bederben, vnnd in anderen hennden verderben, haw drein und hurrt dar, rausch hin, triff, oder laß farn, Das in die weysen hassen, die man sicht preisen, darauff dich lasse. alle kunst haben leng unnd masse,
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Here begins a good common lesson of the long sword, yet so very good secret art is therein locked.
9
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If you will show art, Go yourself left, right with hewing,
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10
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And left with right, If you most strongly will fence.
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The first lesson of the long sword is that you before all things shall rightly learn the hews, so that you will otherwise fence strongly, and undertake that thus: when you stand with the left foot before and hew from the right side, then the hew is false and incorrect since the right side remains there behind, thereby the hew becomes too short and may not have its correct going to the right side, etc.
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[1v] Hie hebt sich an ein gut gemein lere des langen swertz Doch so ist vil gutter verporgener kůnst darinnen beschlossen ~•••~
Wiltu kůnst schawen Sich linck ganck recht mit hawen Vnd linck mit rechten Ob du starck gerest vechten
DIe ersten lere des langenn swerts ist Das du vor allen dingen die hew recht solt lernen hawen Ist es anders das du starck vechten wilt Vnde das vernÿme also wenn du mit dem lincken fuß vor steest vnd [2r] hewest von der rechten seittenn So ist der hawe falsch vnd vngerecht wann die recht seitten pleibt da hinden Darumb wirt der hawe zu kurtz vnd mag seinen rechten ganck zu der rechten seitten nit gehaben etc.
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[106r] Alhie hebt an ein ler des langen Swertz das ist der dext
wildw kunst schauen
sich tennck vnd recht mit hauen
vnd tenck mit rechten
yst das dw starch gerst fechtenn
Das ist die erst kunst des lanngen swercz das dw vor allenn die hew solt lernen gerecht hauen ist das dw anders starck fechten wild vnd das ver nym also wenn dw mit dem tencken fueß vor stest vnd haust von der rechten seytenn volgst dw denn dem haw nit nach mit einem zw trit des rechten fueß so ist der haw valsch vnd vngerecht wan dein rechte seyten nicht peleibt da hinden dar vmb wiert der haw zu churcz vnd mag sein rechten gannck zu der andern seytenn vor dem tencken fueß vndersich nit gehabenn
oder stest dw mit dem rechten fueß vor vnd haust [!] mit dem tencken fueß dem haw nit nach so ist der haw aller [!] valsch darvmb so merck wenn dw hawst von der rechtenn seytenn das dw alweg mit dem rechten fueß dem haw nach volgst des selbm geleichenn tue auch wenn dw haust mit von dein tencken seyten so gibt sich dein leyb recht in die wag also wern die heẅ lanck vnd recht gehauen
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[10r] Hie hebt sich an ein güt genyne ler des langen schwertz / doch ist vil gütter verborgen künst dar in beschlossenn ~
Wiltu künst schaulben
Sicht linck ganck recht mit haulben
Vnd linck mit rechten
Ob dü gerest starck ze vechten
Die erst lere des langen schwertz dz du vor alen dingen die haulb recht solt leren haulben Ist es anders daß du starck vechten wilt vnd dz vernym also wan du mit dem lincken fus fur stest vnd haulbest von der rechten siten so ist der haulb valß vnd vngerecht wan die rechte siten blybett do hynden darümb so württ zu kurtz vnd mag sinen rechten ganck zu der rechten siten nit gehaben
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Hie hiebt sich ain güte gemaine lere des lanngenn Schwerts doch so ist vil gütter verborgner künst darin beschloszen.
Wiltü Künnst schawen Sich Linnckh ganng recht mit hawen Vnnd Linnckh mit rechten Ob du starckh gerest fechten.
Die Erst ler des Lanngen Schwerts. Ist das du vor allen dingen die haw recht solt lernen hawen. Ist es annders das du starckh fechten wildt Vnd das vernim also wann du mit dem linckhen fuosz vorsteest vnnd hawest von der rechten seiten So ist der haw falsch vnnd vngerecht. wann die recht seiten bleibt dahinden darumb wirt der haw zukurtz vnnd mag seinnen rechten ganng zu der rechten seiten nit ~~~~~~ gehaben.
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[71v] Hie hebt sich an ein gute gemaine leer des lanngenn Schwerts / Doch so ist vil guter verborg : ner kunst darinn beschlossenn .
Wilt du kunst schawen Sich lingk gang recht mit hawen Vnnd lingk mit rechten Ob du starck gerest fechten
Die erst leer des langen Schwerts ist / das du vor allen dingenn die haw recht solt lernen hawen / Ist es anderst das du starck fechten wilt / vnnd das vernimb also / wann du mit dem lingken fuß vorsteest / vnd hawest von der rechten seiten / so ist der haw falsch vnnd ungerecht / wann die recht seiten pleibt dahinden / darumb wirt der haw zukurtz / vnd mag seinen rechten gang zu der rechten seiten nit gehaben.
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Prima admonitio, primum operam dabis, ut Ictus, qui mox describentur, artificiose ferire possis more Athletico, si fortem gladiatorem te exhibere volveris. Cum pedem sinistrum praefixeris, atque de latere dextro ferias, iam deceptus, et ictus est falsus, nam dextrum latus non sequetur, et ictus brevior, quam par est, apparebit, neque vero ad dextrum latus rite potest exerceri.
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Wiltdu kunst schauen, sich lengken vnnd recht hauen, vnnd linckh mit rechten, ist das du starck gerest vechten.
Das ist die erst kunst des langen schwerts, da dir vor allen dingen die haw solt lernen. Glosa Recht hauen. ist das dir starckh gerst vechten. Vnnd das vernym also. Wann du mit dem lingken fuß vor stest vnd hauest. von der rechten seitten volgstu. dem haw nit nach, mit einem zutritt des rechten fuß. so ist der haw falsch. wann dein rechte seitten bleibt dahinder. darumb so wirdt der haw zu kurz und mag seinem rechten gang zu der anderen seitten vor dem linckhen fuß vnd sich nit gehaben.
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[13v] Hie hebt sich an ein gute gemeine lehr des langen schwerts, doch ist vil guter verborgener kunst dar in beschlossen.
[14r] Wiltu kunst schawen, Sich linck gang recht mit heuẽ vnnd linck mit rechtenn, ob du gerest starck fechtenn.
Die Erstenn lehr des langenn schwerts, das du vor allenn dingenn, die hew recht solt lernen hawenn, Ist es annderst das du starck fechtenn wilt, vnd das Vernim also, wenn du mit dem linckenn fus vorstehest, vnnd hawst vonn der Rechtenn seitten, so ist der haw falsch vnnd vnrecht, wan die Recht seitten bleybt da hindenn, darumb wirt der haw zu kurtz, vnnd mag seinen rechten gang, zu der rechten seittenn nit gehabenn.
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Or if you stand with the right foot before and hew from the left side, if you then do not follow after with the left foot, then the hew is but false. Therefore mark when you hew from the right side that you always follow after with the right foot. The same likewise do also when you hew from the left side. So put your body in the correct balance and thus the hews become long and correctly hewn, etc.
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[2r] Oder steestu mit dem rechten fus vor vnd hewest von der lincken seitten volgstu dann mit dem lincken fuß nit nach so ist der hawe aber falsch Darümb so mercke wann du hewest von der rechten seitten daz du albeg mit dem rechten fusß dem hawe nachuolgest Desselben gleichen tue auch wann du hawest von der lincken seitten so gibt sich dein leip mit Inn die rechten wege vnd also werden die hewe langk vnd recht gehawen etc.
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Das ist der text aber ein ler
wer nach get hawen
der tarf sich chunnst gar wenig freyen
merck das ist also zw ver stenn wen dw mit dem zwfechten zw im chumbst so solt nicht stil stenn vnd auf sein häw sehenn noch wartn wiß das all fechter die da sehenn auf eines andernn heẅ vnd wellen anders nicht tun dann verseczenn die pedurffenn sich irer chunnst gar wenig freyen wann sy ist fur nicht vnd werdn da mit geslagen
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Oder stestu mit dem rechten fus fur vnd haulbst von der lincken siten volgestu dan mit dem lincken [10v] fus nit noch so ist der haulb aber valsch darümb so merck wen du haulbest von der rechten siten das du alwegen mit dem rechten siten fus dem haulb noch volgest des glichen thun auch wan du haulbest von der lincken siten So gib sich dein lip mit im die rechten weg vnd also werden die haulb langck vnd recht gew gehaulben ~~
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[84v] Oder Steestu mit dem rechten füosz vor Vnnd hawest von der lingcken seiten volgstü dann mit dem Linngcken füosz nit nach. so ist der haw aber falsch/ darumb so merckh wann du hawest von der rechten seiten. das du alweg mit dem rechten füosz dem haw nachüolgest / Desselben geleichen thuo auch wann du hawest von der Linncken seiten. so gibt sy dein Leib mit Inn die rechte wag. Vnnd also werden die haw Lanng vnnd recht gehawen.
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Oder Steest du mit dem rechten fuß vor / vnd hawest von der lingken seitten / volgst du dann mit dem lingken fuß nit nach / so ist der haw aber falsch / Darumb so merck / wann du hawest von der rechten seitten / das du allweg mit dem rechten fuß dem haw nachuolgest / Desselben gleichen thu auch wann du hawest von der lingken seitten / So gibt sich dein leib mit in die rechte wag / vnnd also werden die haw lang vnnd recht gehawen.
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Sin autem dextrum praeposueris, et de latere sinistro ferias, nec sinistro fueris subsequutus, tum rursus falleris. ea propter curabis, ut, si de latere dextro ictum regis, statim subsequaris pede itidem dextro in ipso ictu. Idem facies, si de sinistro ferias, et ea ratione commodissime corpus adcommodabis, ictusque porrecti et more gladiatorio formabuntur.
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oder stecstu mit dem rechten fuß vor. vnd hauest von der lingken seitten. vnd volgst dem haw nit nach so ist er aber ungerecht als vor. Darumben merckh wann du hauest von der rechten seitten. Das du allweg mit dem rechten fuß dem haw nach volgest. Deßgeleichen thue auch von der lingkhen seitten. so gibt sich der leib recht in die wag vnnd werden die haue recht gehauen. ~
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Oder stehestu mit dem rechten fus vor, vnnd hawest vonn der linckenn seitten, volgest dann mit dem lincken fus nit nach, so ist der haw aber falsch. Darumb so merck wenn du hawst vonn der rechtenn seyttenn, das du alweg mit dem Rechtenn fus dem haw nachvolgst. Desselbenn gleichenn thu auch, wenn du hawst vonn der linckenn seyttenn, so gibt sich dein leyb mit Im die Rechtenn weg, vnnd also werdenn die hew lang vnnd recht gehawenn.
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11
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Who go hewing after, He deserves little joy in his art.
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That is when you come to the man with the pre-fencing, then you shall not stand still with your sword and wait after his hews until he hews to you. Know that all fencers that look there on another’s hews and will do nothing other than parry, they deserve little joy in their art since they become sorely struck thereby, etc.
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[2v] Wer nach get hewen Der darff sich kůnst wenig freuen
Das ist wenn du mit dem zufechten zum manne kompst So soltu nit still steen mit deinem swert vnd seinen hawen nach wartten pis er dir zu hewet. Wisß das alle vechter die da sehen auf eins andern hewe vnd wöllen nicht anders tun dann versetzen Die dörffen sich kůnst gar wenig freuen Wann sie werden sere dapej geslagen etc.
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dext aber ein ler
[H]aw nachet was dw wild
chun[3] wechsler chumbt an deinen schilt
zw chopf zw leyb
den zeck nit vermeyd
mit ganczem leyb
ficht was dw starck gerst zu treibenn
das ver nym also wenn dw mit dem zue fechten zw im chumbst was dw denn fechten wild das thue mit ganczer sterck deins leybs vnd haw im da mit ein nachen zw dem chopf vnnd zw leib vnd peleyb im mit dem ort vor dem angesicht so chan er // mit vor // dem ort nit durchwechseln verseczt er dann mit sterck vnd lät sein ort in die höch gen oder auf ein Seytenn vnd peleibt nyder mit den hendenn so gib im ein zeck vor auf den arm
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Wer nach geth haulben Der darff sich künst wenig freulben
Daß ist wan du mit dem zuvechten zu dem man kümbst so soltu nicht stell sten mit dinenn schwertt vnd sinem haulb nocht warten biß er dir ze haulbett wiß dz alle vechter die do sehen vff eynes andern haulb vnd wollent nit anders thun dan versetzenn die diff dirffen sich künst wenig freulben wan sie werden sere do bÿ geschlagen ~
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Wer nach geet hawen Der darf sich künnst wenig frawen
Das ist Wann du mit dem zufechten zum Mann kumpst. So soltu nit still steen mit deinnem Schwert. vnnd seinem haw nachwarten. bis er dir zuhawet. wisz das alle Fechter. die da sechen auf ains anndern haw/ vnnd wöllen nichts annders thun dann versetzen. die durffen sich Kunnst gar wennig freyen. Wann sy werden seez dabey geschlagen.
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[72r] Wer nach geet hawen Der darff sich kunst wenig frawen
Das ist / wann du mit dem zufechten zum Mann kombst / so solt du nit still steen mit deinem Schwert / vnnd seinem hawen nachwarten / bis er dir zuhawet / Wiss das alle fechter / die da sehenn auff ains andern haw / vnnd wöllen nichts anders thun dann versetzen / die durffen sich kunst gar wenig frewen / wann Sie werden seer dabey geschlagen.
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Si feriundo ad hostem accesseris, ense regendo ne cesses, eius ictum expectans sed semper exerceas. Nam omnes Athletae, qui id faciunt, Athletica non gaudeant, quoniam saepissimé laeduntur.
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Text
Wer nach geet hauen, Der darff sich kunst wenig freuen.
Glosa Das ist, wenn du mit dem zu vechten zum man kumst. So soltu [1v] nit still steen. Vnnd auff den haw warten. biß all vechter die auff ains anndern haw warten, oder stechen, vnnd wollen annderst nit thun denn verseczen, die türffen sich kunst nit freuen. wann sy werden geschlagen, darumb schlach vnd such die plöß. ~
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Wer nach gehet hewenn, der darf sich kunst wenig frewenn.
Das ist, wenn du mit dem zu fechten, zu dem mann kumbst, so soltu nit stil stehenn, mit deinem schwert, vnd seinem haw nach warttenn bis er dir zu hewet. Wis das all fechter die do [14v] sehenn vf eins andernn hew, vnnd wollen nit anderst thun dann versetzenn, die dürffenn sich kunst gar wenig frewenn, wan Sie werdenn sehr dabey geschlag~.
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